Bochum. Vier Tage hatten die Profis des VfL Bochum frei. Nun läuft die Vorbereitung auf Kiel. Trainer Reis sucht Ersatz für den gesperrten Soares.

Die Länderspielpause haben sie auch beim VfL Bochum noch einmal dazu genutzt, um noch einmal die Köpfe etwas freier zu bekommen. Vier Tage hatten die Profis des Spitzenreiters der 2. Bundesliga frei. Am Samstag bat Trainer Thomas Reis zum ersten Training nach der Pause. Er kann sich jetzt knapp eine Woche Gedanken darüber machen, wer den gesperrten Danilo Soares ersetzen wird. Zwei Möglichkeiten sieht er.

Danilo Soares spielt eine herausragende Saison. Der Außenverteidiger aber wird gegen Holstein Kiel am kommenden Samstag (13 Uhr) gesperrt fehlen. Beim 3:0-Sieg der Bochumer bei Fortuna Düsseldorf hatte er sich seine fünfte Gelbe Karte abgeholt. Da fällt es aber nun nicht so schwer, ihn aus dem Training zu nehmen.

„Er hat erneut Probleme mit dem Zeh“, sagte Reis. „Wer ihn gegen Kiel ersetzt, müssen wir sehen. Wir haben zwei Möglichkeiten: Maxim Leitsch oder Herbert Bockhorn. Ich schaue mir das in dieser Trainingswoche an.“

Leitsch oder Bockhorn rücken nach Außen

Würde Leitsch auf die Außenverteidigerposition rutschen, würde Saulo Decarli wohl dessen Part in der Innenverteidigung neben Armel Bella-Kotchap übernehmen. Leitsch kennt die Außenbahn. Dort hat er in der Jugend viel gespielt, auch in der 2. Bundesliga kam er dort schon zum Einsatz. Er bringt das nötige Tempo mit.

Das hat auch Herbert Bockhorn. Entscheidet sich Reis für ihn, müsste er ansonsten das Team nicht umbauen. Bockhorn ist in dieser Saison der Bochumer Spieler, der auf der meisten unterschiedlichen Positionen gespielt hat. Reis hat ihn bereits als Rechtsverteidiger, rechten oder linken Außenangreifer und auch schon im rechten Mittelfeld gebracht.

Bislang muss Reis nur das Soares-Problem lösen. Weitere Stammspieler waren oder sind zwar angeschlagen, werden aber wohl bis spätestens zur Mitte der Woche fit.

Cristian Gamboa zum Beispiel. Er ist nach Absprache mit dem costa-ricanischen Verband nicht wie geplant zur Nationalmannschaft gefahren. „Er hat Hüftprobleme und wird hier behandelt“, sagte Reis. „Wir gehen davon aus, dass er am Montag oder Dienstag wieder ins Training einsteigen kann. Für einen Einsatz gegen Kiel sehe ich kein Problem.“

Riemann war noch nicht wieder auf dem Platz

Die Hoffnung hat Reis auch bei Manuel Riemann. Er hatte sich gegen Düsseldorf am Sprunggelenk verletzt. „Er war jetzt noch nicht auf dem Platz“, sagte Reis. „Wir gehen aber davon aus, dass er am Mittwoch wieder einsteigt.“

Maxim Leitsch (r.) könnte auf die Außenverteidigerposition rücken.
Maxim Leitsch (r.) könnte auf die Außenverteidigerposition rücken. © firo Sportphoto / Jürgen Fromme

Robert Tesche, der gegen Düsseldorf einen Schlag auf das Knie bekommen hatte, habe auch keine Probleme und habe normal trainiert.

Wobei Reis mit der ersten Einheit nach der Pause nicht einverstanden war. „Das Training am Samstag war nach vier freien Tagen nicht ganz so gut“, sagte er. „Wir mussten es auch abbrechen, nachdem es zweimal geblitzt hatte. Am Sonntag war schon wieder deutlich mehr Zug drin. Das war in Ordnung.“

Endphase der Saison

Er und das Trainer-, Betreuer- und Ärzteteam aber sei der Meinung gewesen, dass eine Trainingspause das Beste zu diesem Zeitpunkt wäre. „Die Spieler haben ja daheim individuell trainiert.“ Nun gilt es möglichst alle Kräfte zu mobilisieren.

Das gilt auch für Reis. Er hatte nicht frei. Er habe zumindest nicht abgeschaltet, sagte er. „Ich habe mich schon mit dem Spiel gegen Kiel beschäftigt. Es geht jetzt in die Endphase der Saison.“

In der werden die Bochumer nun fast täglich zu hören bekommen, dass sie als Spitzenreiter acht Spieltage vor dem Ende der Saison den Aufstieg schaffen müssten. „Das gehört dazu, wenn man zu diesem Zeitpunkt der Saison oben dabei ist“, sagte Reis. „Wir wollen da oben bleiben. Aber wir wissen, wie schwer das ist.“