Bochum. Die Bundesliga-Jugendteams des VfL Bochum können immerhin trainieren. Die Talente hoffen, dass es in der Liga weiter geht. Sie wollen sich zeigen.
Drei Spieltage haben die A-Junioren und die B-Junioren des VfL Bochum in der jeweiligen Bundesliga absolvieren können. Im November wurde die Saison wegen der Coronapandemie unterbrochen. Nun hoffen die Bochumer Talente, dass der Spielbetrieb demnächst wieder aufgenommen wird. Sie wollen Profis werden und müssen auf dem Weg dahin jede Gelegenheit nutzen, um sich zu zeigen.
Heiko Butscher weiß um diese Problematik. Er begleitet sie beim VfL Bochum. Butscher ist Trainer der A-Junioren des VfL. Er weiß, dass vielen A-Jugendlichen die Zeit wegläuft. Die meisten verbindet der Traum von einer Profikarriere. Die Wahrscheinlichkeit, dass es damit klappt, ist bei vielen dadurch gesunken, dass der Spielbetrieb ruht. Den Talenten fehlt die Bühne. Butscher versucht dennoch das Positive zu sehen.
„Uns geht es gut“, sagt er. „Wir dürfen wieder trainieren.“ Wie es möglicherweise in der A-Jugend-Bundesliga weitergeht, ist indes noch nicht entschieden. „Angedacht war“, sagt Butscher, „dass es am 17. April mit dem Spielbetrieb weitergeht. Dieser Termin ist aber noch einmal zurückgenommen worden. Es soll noch ein Meinungsbild der Vereine eingeholt werden, wie sie zum Re-Start stehen.“
Butscher hofft auf Fortsetzung der Saison
Bei Butscher und dem VfL gibt es da eine klare Meinung. „Wir wollen auf jeden Fall spielen, wir wollen, dass es weitergeht. Wir haben eine Verantwortung den jungen Spielern gegenüber und wollen sie bestmöglich ausbilden. In NRW sind wir privilegiert, wir haben kurze Wege, da ist es logistisch einfacher. Ich kann die Bedenken anderer Vereine aber durchaus verstehen. Einfach durchzudrücken, dass gespielt wird, wäre nicht gut.“
Butscher sieht vor allem deswegen ein Problem, weil die Voraussetzungen bei den Vereinen sehr unterschiedlich sind. „Einige haben durchtrainiert, konnten auch schon Testspiele machen.“ Das konnten die Bochumer nicht. Der Großteil der Spieler konnte nur Heimtraining machen. Das haben sie aber offensichtlich gut angenommen.
„Unsere Jungs sind topfit aus dem Heimtraining gekommen“, sagt Butscher. „Sie haben gesagt, dass das Training, das wir da angeboten haben, anstrengend war. Das heißt dann, dass es fies war. Weil alle fit waren, konnten wir im Training viel spielen. Das ist wichtig.“ Es half, besser entscheiden zu können, welche Jungjahrgänge auch in der nächsten Saison für den VfL spielen.
Kaderplanung ist abgeschlossen
„Unsere Kaderplanung für die nächste Saison ist nahezu abgeschlossen“, sagt Butscher. „Es war wichtig, dass die Jungs Klarheit haben. Wir wollen, soweit es geht, auf externe Zugänge verzichten. Aus der U17 kommen 13 oder 14 Spieler hoch. Zwölf Altjahrgänge gehen weg, elf Spieler bleiben aus der aktuellen A-Jugend weiter dabei. Wir hätten dann circa 25 Spieler im Kader, dazu kommen drei Torhüter. Das ist viel, aber das ist auch der Corona-Pandemie geschuldet. Wir wollen den Jungs eine Chance geben.“
Im eigenen Verein haben die Talente Beispiele dafür, dass es sich lohnt Zeit zu investieren und auf die Karte „Profi werden“ zu setzen. „Armel Bella-Kotchap ist ein Beispiel, was gehen kann, wenn junge Spieler das Vertrauen bekommen und spielen dürfen“, sagt Butscher.
„Man braucht auch Mut, junge Spieler spielen zu lassen. Für mich ist die Tatsache, dass wir in der Innenverteidigung mit Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap bei uns ausgebildete Spielern spielen, einer der Schlüssel zum Erfolg. Sie machen ihre Sache richtig gut. Das Ruhrgebiet ist der beste Nährboden für Talente, den es gibt. Sie müssen sich halt Spielzeit verdienen und bekommen.“