Bochum. Erneut erwartet der VfL Bochum als Spitzenreiter den Dritten. Mit welcher Aufstellung es gegen den HSV geht verrät Trainer Reis weiter nicht.
Beim VfL Bochum gab es am Mittwoch gleich doppelt etwas zu feiern. Raman Chibsah wurde 28, Anthony Losilla 35. Vor dem Training gratulierten Mannschaft und Trainerteam. Direkt danach startete die tägliche Arbeit. Bis zum nächsten Topspiel am Freitag gegen den Hamburger SV gibt es nur wenige Trainingsmöglichkeiten. Dazu kommt, dass Trainer Thomas Reis auch noch andere Aufgaben im Sinne des Vereins erledigen muss.
Er ist der erste Repräsentant des VfL Bochum und da seine Arbeit derzeit eine Erfolgsgeschichte ist, häufen sich die Anfragen. „Heute habe ich unter anderem auch ein Interview mit der Süddeutschen Zeitung geführt“, sagte er. „Das gehört zu meiner Arbeit dazu. Das Wichtigste ist aber, den Fokus nicht zu verlieren.“
Zoller fällt großer Sicherheit aus
Der liegt derzeit einzig und allein auf dem Spiel gegen den Hamburger SV. Der kommt am Freitag ins Ruhrstadion und hat im direkten Vergleich die Chance, den Abstand auf die Bochumer zu verringern. „Ich glaube, dass der Hamburger SV derzeit gerne mit uns tauschen würde“, sagte Reis. Die Bochumer stehen in der Tabelle auf jeden Fall da, wo die Hamburger gerne wären und auch bei der Anzahl der verletzten oder gesperrten Spieler sieht es bei den Bochumern etwas besser aus.
Reis muss sich in jedem Fall überlegen, wer Cristian Gamboa auf der Außenverteidigerposition ersetzt. Dazu muss er wohl erneut eine Idee entwickeln, um das Fehlen von Simon Zoller aufzufangen. Der Stürmer fällt mit großer Sicherheit weiter aus. Hamburgs Trainer Daniel Thioune musste dagegen seine Abwehr fast komplett umbauen. Mit Toni Leistner und Rick van Drongelen sind zwei erfahrene Innenverteidiger verletzt, Tim Leibold sitzt gegen Bochum das zweite Spiel seiner Rot-Sperre ab.
Lob für Abwehr-Talente Bella-Kotchap und Leitsch
Dass Reis gerade in der Abwehr im Saisonverlauf wenig wechseln musste, ist ein großes Plus der Bochumer. Seit dem 3:1-Sieg im Hinspiel beim Hamburger SV sind Armel Bella-Kotchap und Maxim Leitsch als Innenverteidiger gesetzt. Das dynamische Duo wurde seitdem nur einmal getrennt. Gegen die Würzburger Kickers (3:0) saß Leitsch eine Gelb-Sperre ab. Für ihn spielte Saulo Decarli.
„Bei Armel Bella-Kotchap und Maxim Leitsch sieht man, was für tolle Talente wir im Verein ausgebildet haben“, sagte Reis. Er habe schon die Hoffnung gehabt, dass die beiden zusammen in der Innenverteidigung funktionieren. „Beide haben eine gute Dynamik, bringen auch den nötigen Schuss Unbekümmertheit mit. Es ist schön, dass die beiden nun schon so lange so stabil sind.“ Das hat maßgeblich mit dazu beigetragen, dass die Bochumer erneut als Spitzenreiter in einen Spiel gegen den aktuellen Dritten geht.
Eisfeld hat gegen Fürth eine Chance bekommen
Wobei Reis weiterhin nicht müde wird zu betonen, dass jeder Spieler im Kader wichtig ist. Eben auch die, die nicht spielen. „Ich war auch Spieler und kenne die Situation, wenn man nur trainiert und wenig oder gar nicht spielt. Ich habe Verständnis dafür, wenn Spieler verärgert sind, dass sie nicht spielen. Aber sie tragen auch durch ihre Trainingsarbeit zum Erfolg bei und vielleicht kommt ja auch für den einen oder anderen noch die Chance. Thomas Eisfeld hat gegen Fürth die Chance bekommen. Jeder ist wichtig. Wir haben gemeinsam etwas erreicht. Aber ich weiß auch, dass ich nicht jedem gerecht werden kann.“
Auch im Spiel gegen Hamburg wird er sich zunächst für eine Aufstellung und eine Taktik entscheiden müssen. Wie schon vor dem Fürth-Spiel hält Reis sich bedeckt, wen er aufbieten wird und welchen Plan er dem Team zunächst mit gibt. Soma Novothny und Silvere Ganvoula würden beide im Training einen guten Eindruck machen, sagte er auf die Frage, welcher der beiden Stürmer vielleicht die Nase vorn haben könnte. „Tarsis Bonga aber auch. Es fällt keiner brutal ab. Es würde aber auch nichts dagegensprechen, wenn wir gegen den Hamburger SV mit der gleichen Taktik und Besetzung spielen wie beim Sieg gegen Fürth. Ich mache mir meine Gedanken. Eine Trainingseinheit haben wir am Donnerstag auch noch.“
Mit dabei werden dann auch weiter Tom Weilandt und Vasileios Lampropoulos sein. Sie hatten zuletzt länger verletzt gefehlt. Reis: „Wir versuchen die beiden jetzt möglichst schnell spielfähig zu bekommen.“ Auch ihre Chance könnte noch kommen. Mit der Partie gegen Hamburg sind es für die Bochumer noch zehn Spiele bis zum Saisonende und der vielleicht richtig großen Feier.