Bochum. Danilo Soares hat bisher immer gespielt. Der Verteidiger des VfL Bochum spricht über sein Erfolgsrezept, Gelbe Karten, Tabellenführung.

Seine damals für viele überraschende Vertragsverlängerung sorgte schon vor der Saison für Euphorie bei den Fans: Danilo Soares unterzeichnete im Sommer einen neuen Vierjahres-Vertrag beim VfL Bochum. Und der Linksverteidiger ließ seinen Ambitionen Taten folgen. Soares, der seit 2017 für Bochum am Ball ist, zählt zu den absoluten Leistungsträgern des Zweitliga-Spitzenreiters.

Der 29-jährige Brasilianer war in allen 23 Zweitligapartien und den drei Pokalspielen von Beginn an auf dem Platz. Soares absolvierte fast alle Partien über die volle Distanz. Nur in Karlsruhe und gegen Heidenheim, als er jeweils in der zweiten Halbzeit ausgewechselt wurde (62./78.), verpasste er ein paar Minuten. Damit ist Soares, wenn man den Pokal mitzählt, der Bochumer Spieler mit den meisten Einsatzminuten in dieser Saison.

Vor dem Spitzenspiel des Tabellenführers VfL am Samstag beim Tabellendritten Fürth (13 Uhr/Sky) nahm sich der Familienvater Zeit, einige Fragen dieser Redaktion zu beantworten.

Hallo Danilo Soares, Glückwunsch zum Sieg gegen Würzburg, zur Tabellenführung. Es geht jetzt nach Fürth. Das Hinspiel hat der VfL mit 0:2 verloren, da steht noch eine Revanche aus…

Danilo Soares: Vielen Dank für die Glückwünsche, der Sieg gegen Würzburg war verdient. Die Tabellenführung ist eine schöne Momentaufnahme. Beim Spiel gegen Fürth wird es nicht um Revanche gehen. Revanche heißt ja übersetzt „Rache“. Und es muss nichts oder niemand gerächt werden. Wir haben im Hinspiel nicht gut gespielt und verloren. Jetzt wollen wir es besser machen.

Was spricht dafür, dass Bochum diesmal in Fürth gewinnt?

Danilo Soares: Wir sind nach dem Hinspiel als Mannschaft noch einmal zusammengerückt und treten seit diesem Spiel anders auf. Fürth hat auch eine gute Mannschaft, es wird mit Sicherheit ein interessantes Spiel. Wir wissen, was wir können und wir wissen, dass wir nur sehr schwer zu besiegen sind. Wir müssen konzentriert sein und unsere Stärken auf den Platz bringen. Dann können wir in Fürth gewinnen.

Danach geht es weiter mit den Spielen gegen den HSV, in Düsseldorf, gegen Kiel. Ist nach diesen Wochen der Wahrheit, wie sie Danny Blum nennt, eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf gefallen?

Danilo Soares: Wenn wir alle diese Spiele gewinnen sollten, hätten wir sicher eine sehr gute Ausgangsposition. Aber soweit denken wir im Moment gar nicht. Aktuell zählt nur das Spiel gegen Fürth. Danny hat ja außerdem auch gesagt, dass es nicht nur diese vier Spiele gibt, sondern dass es insgesamt noch elf Spiele sind, die absolviert werden müssen. Das sind 33 Punkte – eine ganze Menge.

Der VfL Bochum hat 45 Punkte in 23 Partien geholt, spielt seine beste Saison seit 15 Jahren. Sie haben früh Ihre Ambitionen geäußert, auch am Ende auf einem Aufstiegsplatz stehen zu wollen. Die Bilanz bisher bestätigt diese Einschätzung vom Saisonbeginn. Ist der VfL reif, am Ende den Aufstieg zu feiern?

Danilo Soares: Wir haben eine gute Mannschaft und stehen zum jetzigen Zeitpunkt zurecht auf einem Aufstiegsplatz. Aber es wird noch ein langer Weg. Und sich schon jetzt darüber Gedanken zu machen, ob man am Ende der Saison etwas feiern kann, ist viel zu früh. Obwohl wir natürlich feiern würden, wenn es was zu feiern gäbe.

Sie sind unumstrittener Stamm- und Führungsspieler, absolvieren erneut eine starke Saison, haben noch kein Spiel verpasst trotz vieler Englischer Wochen ohne Winterpause. Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept?

Danilo Soares: Aufzupassen, dass ich keine fünfte Gelbe Karte bekomme, damit die Serie auch so weitergeht! (lacht) Das ist natürlich ein Spaß. Ich kann im Spiel nicht in einem Zweikampf zurückziehen aus Sorge, dass ich dann gesperrt wäre. Ansonsten bereite ich mich immer bestmöglich auf die Spiele vor, trainiere gut, esse und schlafe gut, habe Spaß und Freude mit meiner Familie.

Sie haben es angesprochen: Seit dem 11. Dezember, dem Spiel gegen den SC Paderborn, stehen Sie bei vier Gelben Karten, es folgten zwölf Spiele ohne Verwarnung, ohne dass Sie an Zweikampfstärke und -härte verloren haben. Bleibt das bis zum Saisonende so?

Danilo Soares: Ich hoffe es. Aber in einem Spiel gibt es immer wieder mal Situationen, wo Zweikämpfe intensiver geführt werden. Insofern ist nicht auszuschließen, dass es mich doch erwischt. Aber wenn ich gesperrt sein sollte, wird der Trainer und wird die Mannschaft sicher Lösungen finden, um auch dann erfolgreich zu sein.