Wattenscheid. Der TV Wattenscheid 01 hat einen neuen Rekordhalter. Amanal Petros lief in Valencia Deutschen Rekord über die Marathonstrecke.
Amanal Petros ist neuer deutscher Rekordhalter über die Marathonstrecke. Der Langstreckler des TV Wattenscheid 01 hat im spanischen Valencia die fünf Jahre alte Bestmarke von Arne Gabius geknackt und damit sich und seinem Verein ein Nikolaus-Geschenk gemacht. 2:07:18 Stunden brauchte Petros beim „Maraton Valencia Trinidad Alfonso“. Es war ein Kurs, den er zum Teil aus dem letzten Jahr kannte.
Der Wattenscheider war in Südspanien schon die Olympia-Norm gelaufen, gleich bei seinem ersten Marathon überhaupt. Vor diesem Rennen hatte Petros Großes angekündigt: zumindest gegenüber seinem Trainer. Im vergangenen Jahr hatte Trainer Tono Kirschbaum zu seinem Geburtstag diese Olympia-Norm „geschenkt“ bekommen. In diesem Jahr hatte Petros seinem Coach ein Top-Ergebnis versprochen, auch als Ausgleich für die schlechte Platzierung bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften.
Gute Zwischenzeit als Grundstein
„Das war diesmal eine etwas andere Strecke als im letzten Jahr, wegen der Corona-Auflagen, ging es zweimal auf 21 Kilometer. Das ist mental nicht immer einfach und nicht unbedingt ein Vorteil, wenn man in eine zweite Runde geht“, sagte Tono Kirschbaum. „Aber Amanal hatte da keine Probleme und hat nach hinten raus alles gut umsetzen können. Er ist sowieso ein Typ, der, wenn es rollt, sich nicht scheut, Risiko zu gehen. Dazu gehört schon eine Menge, so ein Marathon kann lang werden.“
Petros hatte in Valencia eine sehr gute Zwischenzeit hingelegt. Bei 1:03:09 ging er in die zweite Runde. Kirschbaum: „Das war sehr couragiert, als ich die Zwischenzeit gesehen hab, war ich kurz vor dem Herzstillstand. Ich dachte: au weia. Wie will er das durchhalten? Dazu war es sehr windig – aber er konnte sich gut in einem Pulk halten.“
Am Ende war es der deutsche Rekord – da war auch die Platzierung letztendlich egal. In einem sehr großen Feld mit etlichen Weltklasse-Läufern wurde Petros am Ende Sechzehnter.
Als Sieger wurde in der südostspanischen Hafenstadt der Kenianer Evans Chebet gefeiert, der sich in 2:03:00 Stunden vor seinem Landsmann Lawrence Cherono (2:03:04) durchsetzte. Ein starkes Debüt gab Routinier Richard Ringer. Der 31-Jährige vom LC Rehlingen erfüllte als 36. in 2:10:59 Stunden als dritter deutscher Läufer nach Petros und Hendrik Pfeiffer die Olympia-Norm (2:11:30) für Tokio.