Wattenscheid. Im Team des Oberligisten gibt es Corona-Infektionen. Schwere Verläufe sind nicht dabei. Die Pandemie beeinträchtigt aber den ganzen Ligabetrieb.
Das Datum mutet makaber an. Fast auf den Tag genau ein Jahr, nachdem die SG Wattenscheid 09 die Einstellung des Spielbetriebs in der Regionalliga bekanntgab, ruht der Ball an der Lohrheide wieder. Der Grund ist weitaus dramatischer, obschon die Pause auf Zeit ist. Personen aus dem Team des Fußball-Oberligisten haben sich mit dem Coronavirus infiziert.
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Vorerst wird es kein Training für die Mannschaft von Trainer Christian Britscho geben. Wie es weitergeht, entscheiden der Klub, die Stadt Bochum sowie das zuständige Gesundheitsamt.
Corona: Für Gegner Paderborn bestand kein Infektionsrisiko
Vorab, und das war angesichts der Vorfälle viel wichtiger als alles Organisatorische: „Es sind milde Verläufe. Außerdem besteht nicht die Gefahr, dass im Spiel gegen den SC Paderborn Spieler des Gegners angesteckt worden sind“, erklärte Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo im Gespräch mit dieser Redaktion.
Funktions- und Trainerteam seien zudem wohlauf, in einer offiziellen Mitteilung sprachen die Wattenscheider Verantwortlichen von Symptomfreiheit. Dennoch wolle man im Verein nun besondere Vorsicht walten lassen. Ohnehin schon hatte die sportliche Führung den Spielern höchste Sensibilität im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nahegelegt.
Die kommenden Partien gegen Schermbeck und Hamm dürften ausfallen
So seien alle angehalten, schon bei geringen Anzeichen einen Test durchführen zu lassen. „Wir als Verein sehen uns in der Pflicht, nun alle Spieler testen zu lassen“, betonte Pozo y Tamayo. Dem Vernehmen nach wird der Klub die Kosten dafür übernehmen.
Dass die Partie beim SV Schermbeck am Sonntag stattfinden kann, gilt als unwahrscheinlich. Und auch das für kommenden Mittwoch angesetzte Heimspiel gegen die Hammer SpVg wird aller Voraussicht nach nicht stattfinden. Das wirft Fragen nach der Durchführbarkeit der laufenden Saison auf. Denn der ehemalige Bundesligist ist nicht der einzige Klub, der unter den derzeit steigenden Zahlen von Neuinfektionen leidet.
Staffelleiter Spohn erklärt den schlimmsten Fall – bleibt aber besonnen
Spielausfälle beeinträchtigen den Ablauf der ohnehin schon vollen Oberliga-Saison, in der jedes Team 40 Partien zu absolvieren hat.
Staffelleiter Reinhold Spohn gibt sich derzeit noch optimistisch, zeigt im Interview mit der Neue Ruhr-Zeitung (NRZ) den für den Verband schlimmsten anzunehmenden Fall auf: „Wenn es zu einem Abbruch der Saison käme zu einem Zeitpunkt, an dem wir weniger als 50 Prozent der Spiele absolviert haben und die Spielzeit deshalb nicht gewertet werden kann.“
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Die Oberliga Westfalen hat einen neuen, prominenten Fall. Es wird – danach sieht es wohl aus – nicht der einzige bleiben. Optimist Spohn muss daher realistisch denken, will aber noch keine Schwarzmalerei betreiben und lieber besonnen handeln: „Der Realist lässt erst einmal alles auf sich zukommen.“
Es war nicht die einzige Corona-Nachricht des Tages aus der Oberliga: Das Nachholspiel der TSG Sprockhövel in Schermbeck am Mittwochabend ist wegen eines Verdachtsfalls abgesetzt worden. (Mehr lesen Sie hier.)
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