Wattenscheid. Vier Spiele in Reihe hat Wattenscheid 09 in der Oberliga gewonnen. Nun geht es gegen den ASC 09 Dortmund. Ein wichtiger Spieler ist angeschlagen.
Wer vom viel zitierten neuen Weg der SG Wattenscheid 09 spricht, kommt nicht umhin, auch die Anhänger des ehemaligen Bundesligisten zu nennen. Historisch leidgeprüft und immer wieder mit großen Versprechungen zu ebenso kühnen wie unrealistischen Träumereien animiert, ist das Publikum der SG 09 ein spezieller Faktor, den es bei der Neuausrichtung und -aufstellung des Vereins zu begutachten gilt. Die jüngste Erfolgsserie des Fußball-Oberligisten etwa hätte vor nicht allzu langer Zeit den Glauben an die baldige Rückkehr in höhere Sphären aufkeimen lassen und die Mannschaft so mit einer zu großen Last beladen können.
Trainer Christian Britscho hat sich nach insgesamt sieben Partien und zuletzt vier Siegen in Serie auch ein genaues Bild vom Wattenscheider Umfeld gemacht. „Ich bin froh, dass der Verein auch diese Einstellung hinter sich gelassen hat“, sagt er. „Wir sind auf dem Boden geblieben. Ich glaube, dass unsere Fans verstanden haben, dass es ein langer Weg von vielen kleinen Schritten ist.“
Auch das Abwehrverhalten ist besser geworden
Gleichwohl, betont der 50-Jährige, seien erste Veränderungen im Team erkennbar, die unmittelbar mit der Siegesserie in Verbindung zu bringen seien. Der Zugewinn an Selbstsicherheit und -vertrauen äußere sich bereits darin, dass viele Automatismen bereits besser greifen. Britscho nennt etwa das Defensivverhalten sowie das Provozieren von Ballgewinnen. Der Trainer freut sich über diesen Arbeitsfortschritt: „Wenn wir jetzt das Video-Studium machen, können wir schon mehr ins Detail gehen.“ Selbstverständlich sei die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. „Jede Woche, jede Trainingseinheit, hilft uns weiter“, betont Britscho.
Seine Mannschaft hatte eine Woche Zeit, um sich von der Dreifach-Belastung der vergangenen zu fangen. Mit drei Siegen aus der Englischen Woche geht es nun ins Auswärtsspiel beim ASC 09 Dortmund . Die Dortmunder sind mit einer ausgeglichenen Bilanz (drei Siege, drei Niederlagen) in die Spielzeit gestartet, gewann aber die letzten beiden Partien. „Sie haben sehr gute Leute dabei“, sagt Britscho, der beispielhaft Maximilian Podehl sowie die beiden früheren Bochumer Junioren-Spieler Kevin Brümmer und Tim Kallenbach nennt.
Der beste Torschütze ist angeschlagen
„Wir wollen an die zuletzt gezeigte Leistung anknüpfen“, stellt Britscho – wenig überraschend – klar. Der Coach muss jedoch um Felix Casalino, den bislang besten Wattenscheider Torschützen bangen. Der 22-Jährige zog sich im Heimspiel gegen Eintracht Rheine (4:1) eine Verletzung am Oberschenkel zu. Dafür kehrt Rechtsaußen Roman Zengin zurück.