Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 hat den dritten Sieg in Serie gefeiert, Sonntag geht es gegen Rheine. Alle schwärmen von der Stimmung.
Der Donnerstagabend bot für die SG Wattenscheid puren Genuss. Im Flutlicht feierten ausgelassene Spieler in weißen Trikots mit ihren Fans den nunmehr dritten Sieg in Serie. Dazu gab es Gesänge wie „Die SGW ist wieder da“ oder „Wattenscheid stirbt nie“ - was der gesamte Klub in den vergangenen Monaten eindrucksvoll untermauert hatte.
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Einige Spieler standen während der Feierlichkeiten auf dem Zaun, zeigten gelebte Fan-Nähe. Bilder purer Harmonie und Glückseligkeit. Und Trainer Christian Britscho stand mit seinem Team zurückhaltend dahinter. Er schaute sich stolz an, wie der lautstarke Teil der 730 Zuschauer das SGW-Ensemble feierte. Wenige Minuten später fand er sich vor Mikrofonen und Aufnahmegeräten wieder, und jemand bat ihn, einen Ausblick auf das Spiel gegen Eintracht Rheine am Sonntag (15 Uhr, Lohrheidestadion) zu wagen.
Wattenscheid 09: Trainer Britscho schwärmt von der Stimmung
Es mag an den Eindrücken des 3:1-Derbysieges gegen Westfalia Herne gelegen haben und auch der Intensität der emotionalen Ereignisse, dass der 50-Jährige gar nicht ausgiebig über Sportliches reden wollte, sondern vielmehr den frommen Wunsch formulierte, dass das Erlebte noch ein bisschen länger anhalten solle. „Wir hoffen, dass die Stimmung wieder so sein wird. Es ist sensationell, was hier momentan los ist und wie die Fans mitgegangen sind, auch wenn wir schlechte Phasen hatten“, schwärmte der Trainer.
Gegen die Eintracht, die erst ein Spiel in dieser Saison gewonnen hat, gehe es darum, den Abschluss der Englischen Woche bestehend aus den Partien in Münster, gegen Herne und Rheine erfolgreich zu gestalten. Die Unterstützung von den Rängen „hilft dieser jungen Mannschaft natürlich“, betont der Coach. Und zudem rundet der gelebte Zusammenhalt ein stimmiges und geschlossenes Bild ab, das der Verein derzeit nach außen abgibt.
Die neue Mannschaft der SG Wattenscheid 09 beeindruckt
Dieses Bild komplettiert die leidenschaftlich auftretende Britscho-Elf, die in lediglich sechs Partien bewiesen hat, dass sie scheinbar mit sämtlichen Spielsituationen umgehen kann. „Zweikampfführung, Laufbereitschaft - das war schon gutes Oberliga-Niveau“, lobte der SGW-Trainer, der die Mannschaft von Trainer Christian Knappmann in dieses Lob ausdrücklich mit einschloss.
Der Westfalia-Trainer hatte kein Statement abgeben können, er war der Pressekonferenz ferngeblieben. „Aufgrund der aktuellen Gesundheitssituation konnten wir verstehen, warum wir uns abseits des Stadions umziehen und gleichzeitig durch die Fanszene aufs Spielfeld mussten. Genau aufgrund dieser Vorsicht haben wir uns dazu entschlossen, die Pressekonferenz nicht zu besuchen um diesen Regeln auch im Nachgang gerecht zu werden“, begründete er auf Nachrage dieser Redaktion.
SGW-Vorstand Urbanczik erklärt den Weg der Gäste-Spieler
Die Westfalia-Spieler, so war nach dem Spiel zu vernehmen, sollen mit der Fan-Begegnung auf dem Weg nicht besonders glücklich gewesen sein. Patrick Urbanczik, Vorstand Organisation der SGW, klärt auf: „Die Gastmannschaft hat das Wahlrecht, welchen Weg sie zur Kabine am Espenloh nimmt. Entweder den längeren durch den Spielertunnel oder den kürzeren an der West-Tribüne und den Zuschauern vorbei. Das ist den Herner Kollegen im Vorfeld des Spiels auch so mitgeteilt worden.“
Die Unstimmigkeiten waren jedoch schnell wieder beigelegt, und so gab es am Tag nach dem Spiel auch lobende Worte des Westfalia-Trainers Knappmann: „Wattenscheid hat eine brutale Passsicherheit und eine richtig gute Mentalität gezeigt. Wenn man dann noch so ein echtes Fußballpublikum hat, ist das schon eine gute Sache. Kompliment an ganz Wattenscheid.“
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