Bochum. 5000 Fans lässt der VfL Bochum zum Pauli-Spiel ins Stadion. Ab Donnerstag dürfen Dauerkarteninhaber Karten kaufen. Es gilt, schnell zu sein.
Ilja Kaenzig rechnet nicht mit einem Server-Zusammenbruch. Am Donnerstag beginnt der VfL Bochum um 18 Uhr mit dem Online-Verkauf von Tickets für das erste Saisonspiel gegen den FC St. Pauli. 5000 Fans will der Zweitligist ins Ruhrstadion lassen. „Mal sehen, wie diese erste Phase ausfällt“, sagt der Geschäftsführer des VfL. Karten können zunächst nur die Fans kaufen, die in der vergangenen Saison eine Dauerkarte hatten. Das waren knapp 7000. Im Zweifel heißt das: Schnell sein.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Natürlich gibt es auch dafür eine internationale Übersetzung: First come, first serve. „Wir bleiben da gewohnt geerdet“, sagt Kaenzig. Er geht eben nicht davon aus, dass alle 7000 Dauerkartenbesitzer auch ins Stadion wollen. „Es ist mit diesen Vorschriften und den Hygienekonzept ein anderes Fußballspiel, als wir es bisher kannten. Das hat man ja bereits bei den DFB-Pokalspielen gesehen, bei denen Zuschauer bereits zugelassen waren. Das will nicht jeder im Stadion erleben.“
Beim nächsten Mal gibt es vielleicht eine Karten-Lotterie
Sollte das doch der Fall sein, ist dennoch bei der Zahl von 5000 Fans Schluss. Die Fans können, wenn sie am Donnerstag Karten kaufen wollen, in einem Stadionplan ihre Plätze aussuchen. Zwei Karten kann jeder Dauerkarteninhaber ordern. Das Kontingent ist halt endlich. „Wenn mehr als 5000 Fans Karten haben wollen, müssen wir es beim nächsten mal dann vielleicht anders machen“, sagt Kaenzig. Eine Karten-Verlosung, eine Lotterie wäre eine Möglichkeit.
Das Beispiel anderer Vereine aber zeige, dass nicht zwingend alle Karten für solche Spiele verkauft würden. „Die Ultras“, sagt Kaenzig, „finden zum Beispiel diese Art von Fußball nicht okay.“ Dennoch werde mit der Rückkehr zu Fans im Stadion wieder eine besondere Bindung zwischen Fan und Verein hergestellt.
Kaenzig: „Haben nicht die Absicht, Essen zu schaden“
Dass es bei RW Essen und Alemannia Aachen vielleicht mit 10.000 Fans im Stadion weitergeht, ist für Kaenzig kein Problem. „Für die Regionalliga gibt es bei diesen beiden großen Vereinen Ausnahmeregelungen. Es ist nicht unsere Absicht, Essen oder Aachen zu schaden, in dem wir vielleicht gerichtlich dagegen vorgehen. Wir werden auch nicht gegen die Politik vorgehen, die solche Entscheidungen fällt.“
Die Einnahmen aus diesen Spielen mit begrenzter Zuschauerzahl aber werden dem VfL in jedem Fall helfen. Wobei Kaenzig zwei Dinge betont. Erstens sei das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, weil zweitens, der Verein einen beträchtlichen Aufwand zum Beispiel beim Ordnungsdienst betreiben müsse, um das Spiel mit den vielen Vorschriften über die Bühne bringen zu können. Übersetzt heißt das: Einen dicken Gewinn macht der VfL mit diesen Spielen nicht.
Disziplin ist wichtig
Das kann erst passieren, wenn wieder deutlich mehr Zuschauer ins Stadion dürfen. Dafür sei eins besonders wichtig, sagt Kaenzig: „Disziplin. Wenn wir wollen, dass irgendwann wieder noch mehr Zuschauer ins Stadion dürfen, müssen sich alle überall an die Regeln halten. Sie müssen ihren Mund-Nase-schutz tragen, müssen sich an die Einlasszeiten halten, müssen auf ihren Plätzen im Stadion bleiben. Das wird halt alles ganz genau beobachtet.“ Ende Oktober wird entschieden, ob und wie es mit Zuschauern im Stadion weitergeht.