Bochum. Die Vorbereitung verläuft prima für A-Kreisligist BV Hiltrop. Der Verein aber hat ein anderes Problem. Er braucht dringend einen anderen Platz.

Kurz vor dem Saisonstart der Kreisliga A präsentiert sich der BV Hiltrop in einer vielversprechenden Verfassung. In den beiden letzten Testspielen bezwangen die Hiltroper den Bezirksligisten SV Bommern mit 4:0 und den A-Kreisligisten Eintracht Ickern mit 7:2.

Trainer Mirko Talaga war mit der Leistung seiner Elf zufrieden, sah aber nichtsdestotrotz noch Steigerungspotential: „Die Jungs haben vieles von dem, was wir uns vorstellen umgesetzt, das Positionsspiel und Gegenpressing hat sehr gut funktioniert. Was die Chancenverwertung und unsere Standards angeht, haben wir aber noch einiges an Arbeit vor uns.“

Jugendabteilung wächst weiter

Doch nicht nur die Senioren des BV scheinen für die kommende Spielzeit gut aufgestellt. Auch bei der Jugend ist der Verein weiter gewachsen. Ungeachtet der coronabedingten Fußballpause meldet Hiltrop für die kommende Saison zwei neue Jugendteams und setzt damit den Trend der letzten Jahre fort. Hatte der BV Hiltrop 2016 noch vier Jugendteams, gehen in dieser Saison gleich elf Nachwuchsmannschaften an den Start.

Marcus Dempki, Geschäftsführer der Jugendabteilung, sieht darin auch eine soziale Verantwortung: „In vielen Vereinen ist die Jugendarbeit im Rückgang, dem versuchen wir entgegenzuwirken. Auch um in unserem Stadtteil eine Anlaufstelle für die Kinder zu schaffen.“

Fehlende Infrastruktur zwingt Hiltrop zum Improvisieren

Was die Verantwortlichen zum einen freut, stellt sie auf der anderen Seite aber vor ein wachsendes Problem: Die Naturrasenanlage der Hiltroper ist den Anforderungen des Vereins nicht mehr gewachsen. Mangelnde Entwässerung und eine fehlende Flutlichtanlage zwingen den Verein zum Improvisieren.

Zwischen Oktober und März ist der Platz, wenn überhaupt, nur eingeschränkt nutzbar. Während die Seniorenteams bislang auf das Nachwuchsleistungszentrum des VfL ausweichen konnten, sind die Jugendmannschaften über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Der Trainingsbetrieb ist so nur eingeschränkt aufrecht zu erhalten. Statt fünf stehen den Hiltropern nur noch zwei Trainingstage zur Verfügung.

Das ist eine Rechnung, die künftig nicht mehr aufgehen wird, wie der Vorstandsvorsitzende Sebastian Hackforth erklärt: „Wir sind in den Wintermonaten darauf angewiesen, dass wir auf die Plätze anderer Vereine ausweichen können, die aber natürlich auch nur begrenzte Kapazitäten haben. Bei der Anzahl der Teams, die wir mittlerweile haben, werden wir den Trainingsbetrieb im nächsten Winter so nicht mehr aufrechterhalten können.“

BV stellt Antrag auf Platzverlegung

Ein neuer Platz ist bereits seit längerem im Gespräch, denn die aktuelle Anlage am Hillerberg fällt in das Gebiet, das dem geplanten Wohnbauprojekt „Gerthe-West“ weichen müsste. Eine mögliche Fläche für den neuen Platz ist bereits bekannt, wann die Bauarbeiten allerdings starten sollen, ist weiter unklar. Aus diesem Grund hat der Verein nun einen Antrag auf Platzverlegung sowie die Aufstellung einer, gegebenenfalls mobilen, Flutlichtanlage bei der Stadt eingereicht.

„Wir wollen uns als Verein nicht zurücklehnen und nur Forderungen stellen“, sagt Hackforth. „Alles was wir in Eigenregie angehen konnten, haben wir auch gemacht. Aber ohne geeigneten Fußballplatz geht es nicht und wir möchten verhindern, dass unser Fortschritt der letzten Jahre durch die fehlende Infrastruktur ausgebremst wird.“