Bochum. Mauritz Seitz (15) und Julius Haus (13) vom TC Grün-Weiß Bochum gelten gelten als große Tennis-Talente. Für Turniere reisen sie durch Europa.

Bereits vormittags steht die Sonne hoch über der Anlage des TC Grün-Weiß Bochum. Die Luft auf den Tennisplätzen flimmert leicht. Während sich bei einem solchen Sommerwetter andere Jugendliche auf den Weg ins Freibad machen, scheuchen sich Mauritz Seitz und Julius Haus über den Tennisplatz – am Wochenende steht das nächste Turnier an. Es geht um wertvolle Ranglistenpunkte, die auch im Jugendbereich als Eintrittskarte für hochrangige Turniere fungieren.

Den Jungs macht die Hitze nichts aus. Fast jeden Tag stehen sie auf der roten Asche. Viel Spaß und gesunder Ehrgeiz treiben die beiden Freunde an. Sie kennen sich seit Kindheitstagen. Auch ihre Eltern sind befreundet. Nach einer ersten gemeinsamen Station beim TC Parkhaus Wanne-Eickel folgten Seitz und Haus ihrem langjährigen Trainer Dieter Davidsen nach Bochum-Hordel und fanden beim TC Grün-Weiß Bochum ihre neue sportliche Heimat. Beide laufen noch für die Jugendmannschaften der Grün-Weißen auf. Trotzdem zählen die Schüler schon zum festen Stamm der zweiten Herren-Mannschaft, die in der Ruhr-Lippe-Liga startet.

Julius Haus (13) beim Training auf der Anlage des TC Grün-Weiß Bochum.
Julius Haus (13) beim Training auf der Anlage des TC Grün-Weiß Bochum. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Nachwuchsspieler feiern Premiere in der Ruhr-Lippe-Liga

In diesem Sommer debütierten Seitz und Haus in dieser Spielklasse. Und sie überzeugten schnell. „Ich halte viel von den beiden und mich würde es freuen, wenn sie sich in dieser Liga akklimatisieren. Dass sie dort mithalten können, haben sie schon eindrucksvoll bewiesen“, lobt Mannschaftskapitän Christian Schwabe.

Der 13-jährige Julius Haus macht kein Geheimnis daraus, dass er Gefallen daran gefunden hat, gegen ältere Gegner zu spielen. „Bei den Herren gibt es bessere Spiele auf einem höheren Niveau. Außerdem verändert sich die Spielweise. Die Gegner machen mehr Druck, aber gleichzeitig auch mehr Fehler“, beschreibt er.

Talente wollen Sprung in die Verbandsliga-Mannschaft schaffen

Langfristig möchte das Duo den Sprung in die erste Mannschaft schaffen, die aktuell in der Verbandsliga spielt. Eines ist klar: Tennis ist die große Leidenschaft von Mauritz Seitz und Julius Haus. Das war jedoch nicht immer so.

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„Zwischenzeitlich habe ich mehr Fußball gespielt“, erinnert sich Mauritz Seitz. Bis zur U14 gehörte er zur Knappenschmiede, der Jugendabteilung von Fußball-Bundesligist Schalke 04. Für den TSV Marl-Hüls spielte der Gelsenkirchener ebenfalls. „Mir war allerdings das Verletzungsrisiko zu hoch. Dann war ich oft mit bei den Turnieren meines kleinen Bruders dabei, der auch Tennis spielt. Später hat mit Tennis mehr Spaß gemacht“, blickt Mauritz Seitz zurück. Ähnlich erging es Julius Haus. Auch er verlor den Spaß am Fußball. Beide konzentrierten sich also fortan auf Tennis – mit Erfolg.

Verbands- und Bezirkstraining in Kamen und Castrop-Rauxel

Mauritz Seitz (15) beim Training auf der Anlage des TC GW Bochum.
Mauritz Seitz (15) beim Training auf der Anlage des TC GW Bochum. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Bei einem Sichtungsveranstaltung empfahl sich Julius Haus für eine wöchentliche Teilnahme beim Verbandstraining des Westfälischen Tennis-Verbandes (WTV) in Kamen. Mauritz Seitz verbessert sich zusätzlich beim Training des WTV-Bezirkes Ruhr-Lippe in Ickern, einem Stadtteil in Castrop-Rauxel. Der Zeitaufwand und die Fahrstrecken sind enorm. Auch für die Eltern der beiden Talente. „Es ist besser, wenn sich die Jungs sportlich betätigen, anstatt vor dem Computer zu sitzen“, beschreibt Mutter Katja Haus.

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Da nicht alle Turniere in der Umgebung stattfinden, sind neben weiten Fahrten ab und an auch Übernachtungen nötig. Vor allem, wenn es ins Ausland geht. Für Veranstaltungen der Tennis-Europe-Serie reiste Familie Haus beispielsweise in die Niederlande. Auch der Verband organisierte Turnierreisen, unter anderem nach Tschechien. Um flexibler zu sein, legte sie sich ein Wohnmobil zu. Schließlich entscheidet die Leistung der Tennis-Talente auf dem Platz, wie lange die Reise dauert.

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