Bochum. In der Wasserball-Abteilung des SV Blau-Weiß Bochum geht es weiter aufwärts. Die Frauen stellen nun sogar eine dritte Mannschaft.

125 Jahre alt wird der SV Blau-Weiß Bochum im kommenden Jahr. Und passend zum nahenden Jubiläum des Schwimmvereins mit über 6.000 Mitgliedern und dem vereinseigenen Bad im Wiesental herrscht in der Wasserball-Abteilung weiter Aufbruchstimmung, der Corona-Pandemie zum Trotz. Von der Jugend bis zu den Masters stellt Blau-Weiß 19 Teams, so viele wie kein anderer Wasserballclub in Deutschland, sagt Frank Lerner.

Der Wasserball-Fachwart des Klubs und Trainer der Bundesliga-Frauen hatte zu Beginn der Pandemie, im März und April, durchaus Sorgen. Auch, dass Aktive die Lust verlieren. Vier Abgänge gab es bei den Frauen – aber auch eine ganze neue Mannschaft. Blau-Weiß schickt künftig eine zweite und nun auch neue dritte Mannschaft bei den Frauen ins Zweitliga-Rennen.

Zwölf ehemalige Leistungsspielerinnen wie Linn Freisewinkel und Stephanie Motte, überwiegend um die 25 Jahre jung, wollen wieder spielen. Aus verschiedenen Gründen nicht mehr ganz oben. Die Lösung: eine dritte Mannschaft, die in der 2. Liga gemeldet wird. „Das ist auch ein Zeichen für den Sport“, freut sich Lerner - und hofft, dass eine Topspielerin wie Steffi Motte vielleicht sogar der ersten Mannschaft doch noch einmal helfen kann.

Bundesliga-Team von Blau-Weiß kämpft um die Play-Offs im Bochumer Unibad

Das Bundesliga-Team ist blutjung, Durchschnittsalter: 16,9 Jahre, so Lerner. Die zweite Mannschaft ist noch jünger. „Die erfahrenen Spielerinnen können auch unseren Jüngeren helfen“, sagt Lerner. Man trainiert ja auch zusammen, mehr als drei Mal pro Woche ist derzeit nicht möglich, wegen der Corona-Schutzregeln gibt es nicht mehr Wasserzeiten. „Aber damit sind wir sehr zufrieden, viele andere Klubs haben diese Möglichkeiten nicht“, sagt Lerner.

Und es gibt auch wieder ein klares Ziel für das Training: Mitte Oktober (17./18.) wird die Saison in modifizierter Form fortgesetzt. Die Teams der Plätze zwei bis fünf - Heidelberg, Hannover, Uerdingen und Blau-Weiß - kämpfen in einem Turnier um drei Tickets für die Playoffs. Bochum ist Gastgeber im Unibad, auch die gute Zusammenarbeit mit den Wasserwelten Bochum mache dies möglich, sagt Lerner.

Spandau 04 ist für die Playoffs gesetzt, Hamburg kann nicht mitspielen: Die Corona-Schutzregeln des Bundeslandes lassen dies praktisch nicht zu. Drei Teams des Viererturniers erreichen die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft, die bis Ende des Jahres ausgespielt werden soll. Start der neuen Saison ist dann im Januar.

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Dass Bochum mitmischen kann, ist auch der Web-Individualschule in Bochum zu verdanken, die als neuer Sponsor die Blau-Weißen - auch im Nachwuchs - unterstützt. So entstehen durch die Anforderungen des Hygienkonzeptes vom Deutschen Schwimmverband Kosten. Vor jeder Bundesligapartie etwa müssen sich alle Spielerinnen und Trainer des Teams auf Corona testen lassen.

Peter Voß, Team-Manager, und Olaf Bispinghoff, neuer Trainer der Wasserballer von Blau-Weiß.
Peter Voß, Team-Manager, und Olaf Bispinghoff, neuer Trainer der Wasserballer von Blau-Weiß. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Zweite Männermannschaft spielt am Freitag um den Aufstieg in die Oberliga

Auch bei den Männern bahnt sich an, „so gut aufgestellt zu sein wie noch nie“, sagt Lerner. Blau-Weiß I und II werden nun wie berichtet von Olaf Bispinghoff gecoacht, der Vorgänger Peter Voß als Team-Manager an seiner Seite weiß. Saisonstart für das Zweitliga-Team ist Mitte November, das Ziel der Aufstieg. Und die zweite Männermannschaft kämpft bereits jetzt um den Aufstieg in die Oberliga. Bis zur Coronapause hatte Blau-Weiß II in der Verbandsliga 12:0 Punkte geholt. Nun stehen Aufstiegsspiele an. Am kommenden Freitag (20 Uhr, Wiesentalbad) geht es gegen den SV Derne-Dortmund, im September gegen WSG Oberhausen. Der Bestplatzierte steigt auf.

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