Bochum. Kevin Kampschäfer will seinem Herzensverein helfen. Der ehemalige Torhüter der DJK Hordel spricht über die Zeit nach dem Karriereende.

Vor ziemlich genau einem Jahr riss Kevin Kampschäfer in der Saisonvorbereitung die Achillessehne. Trotz einer Laufbahn fast ohne Verletzungen bedeutete der zweite Riss der Achillessehne für den Torhüter der DJK TuS Hordel das frühe Karriereende. Doch der heute 26-Jährige ist seinem Verein treu geblieben. Welche Rolle er in Hordel eingenommen hat und wie er das Ende der aktiven Laufbahn verarbeitet hat, verrät er im Drei-Fragen-Interview.

Wie hat sich die Zeit ohne Fußball eingependelt?

Kampschäfer: Am Anfang tat das Ende extrem weh. Ich stand von jetzt auf gleich nicht mehr auf dem Platz. Aber die Gesundheit geht vor. Geholfen hat mir die Unterstützung von allen Seiten, besonders von meiner Familie. Mit denen spiele ich jetzt auch in einer Hobbymannschaft Darts, das lenkt ein bisschen ab. Und für mein Jura-Studium an der Ruhr-Uni war es nicht verkehrt, da konnte ich mich jetzt voll drauf konzentrieren. Ich hoffe, dass ich das Studium bald zu Ende bringe.

Haben Sie Hordel weiter verfolgt?

Kampschäfer: Ich war bei den Spielen immer da, habe die Mannschaftskasse weiter gemacht und kenne ja die Jungs, von daher ist der Kontakt immer geblieben. Ich habe mich nach meiner Verletzung nie ausgeschlossen gefühlt. Im Gegenteil, Jörg Versen kam ziemlich schnell auf mich zu und hat mir angeboten, mich hier zu engagieren. Unmittelbar nach der Diagnose konnte ich mir das nicht vorstellen, da musste ich erstmal alles verarbeiten und wollte mit Fußball nichts mehr zu tun haben. Aber ich habe über 21 Jahre hier gespielt und habe deswegen umgedacht. Wenn ich meinem Herzensverein helfen kann, dann mache ich das.

Welche Aufgabe haben Sie jetzt?

Kampschäfer: Ich mache seit Juni eine Art Praktikum und habe in einige Bereiche rein geschnuppert. Meine Hauptaufgabe liegt momentan im Feld des Kassierers. Ich kümmere mich um Steuern, ausstehende Gelder und Rechnungen. Aber alles begleitet, Schritt für Schritt. Es ist schön, die andere Seite der Arbeit im Verein kennenzulernen. So etwas im wirtschaftlichen Sektor könnte ich mir auch beruflich vorstellen, wenn ich mein Studium abgeschlossen habe. Hier in Hordel würde ich gerne weiter an der Arbeit hinter den Kulissen teilhaben. Ich lasse mich überraschen, was kommt und gehe davon aus, dass ich dabei viel Spaß haben werde, denn es sind alles tolle Leute hier, die ich schon lange kenne – und das macht es ja auch aus.