Bochum. Lars Kamp hat die Coronakrise gut verkraftet. Der Schlüsselspieler trainiert längst für die nächste Saison. Und hat hohe Ziele.
Sechs Basketballer trainieren an diesem Vormittag in der Rundsporthalle. Zu zweit. Allein. Werfen, passen, dribbeln. Lars Kamp versenkt einen Wurf nach dem anderen im Korb. Sein Shirt ist durchnässt, der 24-Jährige ist zufrieden. Froh, dass er wieder mit dem Ball in der Halle trainieren kann seit Mitte Juni. „Es juckt wieder in den Fingern, richtig zu spielen“, sagt der Schlüsselspieler der VfL Sparkassen-Stars Bochum. Richtig, also: Fünf gegen fünf, wenigstens im Training – es wäre der nächste Schritt zurück zur Normalität.
Mitte Oktober aber erst startet die Saison in der 2. Liga ProB, wenn alles gut geht. Kamp, 24 Jahre jung und laut Manager Hans-Peter Diehr einer der besten Shooting Guards in der 2. Liga ProB, hat seinen Vertrag bei den Sparkassen-Stars in der Coronakrise um ein Jahr verlängert. Warum?
Kamp erklärt die Gründe für seine Vertragsverlängerung
„Ich fühle mich hier wohl“, sagt der Aufbau- und vor allem Flügelspieler, der in der Vorsaison in Bochum ankam. Zudem schätzt er Trainer Felix Banobre, mit dem er in seine vierte gemeinsame Saison geht: Erst beim SC Rist Wedel, jetzt in Bochum. Nicht zu vergessen: der Verein. Gut geführt, gut aufgestellt, „das gibt auch Sicherheit“, sagt Kamp.
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Die Coronapause hat Kamp gut verkraftet. Dabei stand er voll im Saft, als es in die Play-Offs gehen sollte, der Saisonabbruch die Träume zerplatzen ließ. „Die Ernüchterung war groß, aber es war die einzig richtige Entscheidung“, sagt er. Schon wenige Wochen später begann die Aufbauarbeit. Motivationsloch? Eher nicht. Kraft- und Ausdauertraining daheim in Salzkotten prägten die ersten Wochen.
Lars Kamp hat ja schon andere Tiefen überstanden als Leistungssportler. Eine komplizierte Verletzung am Sprunggelenk kostete den damaligen U18-Nationalspieler ein ganzes Jahr, vielleicht eine noch größere Karriere bis hierhin. Auch vor dieser Saison plagte ihn eine Verletzung. Bänderriss, Knochenödem, er spürte es bis in den Dezember hinein.
Im Schnitt 12,9 Punkte pro Spiel
Nach schwachem Saisonstart, zunächst ohne ihn, blühten die Bochumer auf. Mit einem gesunden Kamp. Durchschnittlich 28 Minuten stand er auf dem Spielfeld und zeigte seine Vielseitigkeit durch 12,9 Punkte, 3,5 Vorlagen, 3,2 Rebounds und 2,6 Ballgewinne pro Spiel.
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Jetzt, weiß Kamp, der an der Fernstudium-Hochschule Wismar Sportmanagement studiert, beginnt langsam die harte Zeit der Vorbereitung. Mitunter muss er sich selbst bremsen, um erst Mitte Oktober voll da zu sein. Athletik-Trainer Jo Lam Young „hat da zum Glück ein Auge drauf“.
Mit Niklas Geske und Lamar Mallory gibt es bereits zwei Top-Zugänge. Kamp sagt: „Wir wollen zeigen, dass wir oben mitspielen können. Alle, die bisher da sind, haben richtig Bock.“