Bochum. Fußball ist kein kontaktloser Sport. Einige von Bochums Bezirksligisten wollen dennoch wieder dem Training beginnen. Unter strengen Auflagen.

Auch für die Bochumer Bezirksligisten könnte schon bald wieder ein wenig mehr Normalität auf dem Programm stehen. Denn wie die nordrhein-westfälische Landesregierung vor wenigen Tagen verkündete, dürfen kontaktlose Sportarten bereits ab Montag (11.) wieder stattfinden. Sportarten mit unvermeidbarem Körperkontakt indes sollen ab dem 30. Mai wieder ausgeübt werden dürfen. Auch die Nutzung der Umkleide- und Sanitäranlagen soll, unter bestimmten Auflagen, dann wieder gestattet sein.

Fußball ist kein kontaktloser Sport. Eine gewisse Art von Training soll jedoch auch den Fußballern bereits ab dem 11. Mai wieder möglich sein. Unter strengen Auflagen natürlich. Hier einige beispielhafte Reaktionen auf die Lockerungen aus der Bezirksliga.

Getrennte Ein- und Ausgänge

„Wir haben am Freitag einen Antrag zur Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs an das Sport- und Bäderamt gestellt. Natürlich gibt es einige Dinge zu beachten“, erklärt der Sportliche Leiter Altenbochums, Marcus Ritter. Die Vereine müssen für getrennte Ein- und Ausgänge in die Kabinen sorgen, die sanitären Anlagen bleiben geschlossen und nur kleinere Trainingsgruppen, von maximal fünf Leuten, sind gestattet. „Die Übungsleiter müssen Listen darüber erstellen, wer genau trainiert. Trainingsspiele sind nicht erlaubt und alles muss natürlich weiterhin kontaktlos bleiben“, so Ritter.

Auch der CSV Linden steht den kommenden Lockerung positiv gegenüber: „Natürlich steht die Gesundheit weiterhin über allem. Dennoch wollen wir ein gewisses Maß an Normalität zurückbringen. Deshalb haben wir ein Konzept erarbeitet und werden den Antrag auf Wiederaufnahme stellen“, so CSV-Coach Nico Brüggemann.

Lockerungen nicht sinnvoll

Beim SV Phönix gibt man sich indes deutlich zurückhaltender – einen Antrag auf Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs hat der SV nicht gestellt. „Bei mir überwiegt aktuell die Wut darüber, wie der Fußball offensichtlich über alles andere gestellt wird. Ich schäme mich das erste Mal für meinen Sport“, so die deutlichen Worte von Phönix-Coach Maximilian Wagener.

Maximilian Wagener, Trainer des SV Phönix ist gegen die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes.
Maximilian Wagener, Trainer des SV Phönix ist gegen die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein

Zwar werde sich sein Verein natürlich Gedanken darüber machen, wie und in welchem Umfang ab dem 30. Mai trainiert werden kann, die aktuellen Lockerungen seien seiner Meinung nach jedoch nicht sinnvoll und für seinen Verein alleine finanziell nicht umsetzbar. „Kinder dürfen nicht in den geregelten Schulbetrieb, aber die Fußballer sollen wieder kicken. Absolut unverständlich. Ich werfe nur das Video von Berlins Salomon Kalou in die Runde. Daran hat man doch gesehen, dass es selbst mit strengen Richtlinien nicht funktioniert“, so Wagener.

Kein Antrag auf Wiederaufnahme

Beim TuS Kaltehardt wollen die Verantwortlichen ebenfalls noch abwarten – einen Antrag auf Wiederaufnahme haben die Kicker der Urbanusstraße folglich noch nicht gestellt. „Wir denken, dass es für uns nicht notwendig und zielführend wäre, jetzt schon wieder mit dem Training zu beginnen“, so der Trainer Kaltehardts, Carsten Droll. „Ob es am 30. Mai dann für uns wieder losgeht, das bleibt abzuwarten. Aktuell gibt es einfach noch zu viele Variablen, die sich jeden Tag wieder ändern können.“