Bochum. Jetzt hat auch der Handball-Verband Westfalen entschieden: Die Saison ist beendet. Absteiger gibt es keine, dafür aber vielleicht mehr Aufsteiger.
Seit dem 12. März sind Bochums Handballer im Ungewissen, wie es mit der aktuellen Spielzeit aufgrund der Corona-Krise weitergehen soll. Nachdem andere Handballverbände bereits ihre Entscheidungen verkündet hatten, hat nun auch der Handballverband Westfalen entschieden. „Eine Fortsetzung und Beendigung der Saison 2019/2020 ist unter sportlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr möglich“, heißt es nun in einer Pressemitteilung des Handballverbands Westfalen.
„Im Zuge dessen ist der Spielbetrieb in den einzelnen Ebenen (HVW und Handballkreise) sowie Ligen zu unterschiedlichen Konditionen (unterschiedliche Spielzahl, Spieltage etc.) beendet worden“. Gewertet werden muss die Spielzeit natürlich trotzdem, und auch dafür gibt es nun Regelungen.
Spiele bis zum 12. März sind berücksichtigt
Hierzu wird das „norwegische Modell“ hinzugezogen, das alle durchgeführten Spiele bis zum 12. März im Spielbetrieb des Handballverbands Westfalen berücksichtigt. Es erfolgt auf Grundlage der Tabelle Stand 12. März die Division der Punkte durch die Anzahl der absolvierten Spiele, der daraus ermittelte Wert ist mit Hundert zu multiplizieren und auf die Stelle nach dem Komma zu runden. Die entsprechenden Tabellen nach der Quotientenreglung werden gewertet.
Wie bereits Anfang April festgelegt wurde, wird es keine Absteiger geben. Es sei denn Vereine haben ihre Mannschaften bereits zurückgezogen oder steigen freiwillig ab. Dadurch wird berücksichtigt, dass noch ausstehende Spiele mit ungewissem Ausgang inklusive der Wahrscheinlichkeit, dass derzeit abstiegsgefährdete Mannschaften aus eigener Kraft den Klassenerhalt noch hätten erreichen können. Entsprechend der Tabelle nach der Quotientenregelung gelten die Erstplatzierten der Ligen als Meister und Aufsteiger für die höhere Liga.
Wildcard für Vereine, die aufsteigen wollen
„Für Vereine, bei denen noch eine mögliche Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie auf sportlichen Weg einen Aufstiegsplatz erreichen würden, wird dieses durch Vergabe einer Wildcard berücksichtigt“, heißt es in der Pressemitteilung. Demnach dürfen alle Vereine, die nicht auf einem Aufstiegsplatz gemäß der Auf- und Abstiegsregelung liegen, aber maximal einen Rückstand von 39,9 Quotientenpunkte auf die aufstiegsberechtigte Mannschaft der Staffel haben, für die nächste Saison in der höheren Spielklasse melden.
Aber auch was die Spielzeit 2020/2021 angeht, sieht HVW-Präsident Wilhelm Barnhusen noch nicht alles in trockenen Tüchern. „Davon haben wir noch gar keine Vorstellung, man muss abwarten“, sagt Barnhusen darüber, dass die Veränderungen im Zuge der Corona-Krise in den kommenden Wochen auch die kommende Spielzeit beeinflussen könnten. Es gehe dabei um das Thema Großveranstaltungen, die Hallenkapazitäten oder auch um Möglichkeit des normalen Trainingsbetrieb. Ob die neue Spielzeit also wie gewohnt starten kann, steht auch noch in den Sternen.