Bochum. Der Judo hat schon vor den Hallenschließungen das Training eingestellt. Jürgen Wagner, PSV-Bochum-Trainer, wagt im Interview eine Prognose.

Jürgen Wagner, Cheftrainer der Judo-Abteilung der PSV Bochum, äußert sich auf WAZ-Anfrage zur aktuellen Krisensituation und wagt eine Prognose für den weiteren Ligaverlauf.

Kurz vor dem Beginn der diesjährigen Saison für Ihre Männer- und Frauenteams wurden sämtliche Wettkämpfe und nun auch das Training abgesagt. Wie haben Ihre Kämpfer auf die außergewöhnliche Situation reagiert?
Jürgen Wagner: Obwohl wir uns sehr intensiv auf die Wettkämpfe vorbereitet haben, hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Alle haben sehr verständnisvoll reagiert. Gerade bei uns im Kontaktsport ist es sehr gefährlich. Deshalb hat unser Verband auch schon vor der generellen Absage reagiert und die Wettkämpfe ausfallen lassen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hallen noch offen. Im Kampfsport ist das Risiko einer Übertragung einfach deutlich höher als in anderen Sportarten.

Stehen Sie regelmäßig in Kontakt mit Ihren Teams und geben Sie genaue Anweisungen raus, wer wie zu Hause zu trainieren hat?
Wagner: Ich schicke keine Anweisungen raus. Wir sind ja kein Profi-Verein. Jeder hat zu Hause verschiedene Begebenheiten. Ich habe einen Rundbrief verschickt und darin allen mitgeteilt, dass bei allem die Gesundheit vor geht. Sicherlich fährt der eine vielleicht mit dem Rad, der andere geht laufen. Die wissen schon, was ihnen gut tut.

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Fällt die Saison eventuell sogar komplett aus?
Wagner: Es gibt aktuell keine neuen Informationen. Der Verband wartet die Entwicklung ab, genau wie wir. Weil wir eben einen Kontaktsport machen, nützt es bei uns auch nichts, vor leeren Rängen zu kämpfen. Wenn, dann müsste es schon eine generelle Entwarnung geben. Gut ist, dass wir sowohl in der NRW- als auch in der Oberliga eine recht kurze Saison von nur vier Kampftagen haben. Deshalb ist es sicherlich auch einfacher als beispielsweise im Fußball, die Saison dann einfach später im Jahr noch stattfinden zu lassen.