Bochum. Auch in der 2. Basketball-Bundesliga wird wegen Corona über Spielabsagen diskutiert. Am Samstag sollen die Play-Offs starten.

Seitdem die VfL Sparkassen Stars Bochum in der 2. Basketball-Bundesliga ProB spielen, haben sie stets die Zusatzspiele um den Aufstieg erreicht. „So eng wie dieses Jahr ist es allerdings noch nicht zugegangen“, sagt Sparkassen Stars Finanzvorstand Hans Peter Diehr. „Sonst haben elf Siege immer gereicht. Einmal sogar neun, um in die Play-Offs zu kommen.“ Erst mit dem zwölften Saisonsieg, dem 90:66 gegen Lok Bernau, schafften die Bochumer am letzten Spieltag den Einzug in die Play-Offs. Dort geht es nun gegen die Baunach Young Pikes. Vielleicht findet das Spiel aufgrund des Coronavirus ohne Zuschauer statt. Vielleicht findet es sogar gar nicht statt.

„Wir sind im Blindflug“, sagt Diehr. Die Planungen für die Fahrt nach Baunach sind zwar wie gewohnt angelaufen. Die Bochumer wollen am Samstag anreisen. Das Spiel ist für 20.30 Uhr angesetzt. Danach soll es wieder nach Hause gehen. „Aber es ist sehr nebulös. Wir wissen halt nicht, ob das Spiel wegen des Corona-Virus überhaupt gespielt wird“, sagt Diehr, „oder ob Zuschauer erlaubt sind.“ Klarheit soll eine Tagung der Basketball-Bundesliga am Donnerstag bringen.

Auch in Baunach gibt es einen Krisenstab

Auch in Baunach wird beraten. „Es gibt einen Krisenstab mit Stadt und Landtag“, sagt Jörg Mausolf. Er ist der Abteilungsleiter der Baunacher Basketballer. „Unsere Interessen werden da von den Brose Baskets Bamberg vertreten.“ Die Young Pikes sind das Farmteam des Erstligisten. Mausolf: „Wir brauchen zumindest eine Empfehlung einer Gesundheitsbehörde, dass wir das Spiel durchführen können. Uns droht ein Geisterspiel.“ Offiziell sei das aber noch nicht. Nicht zu spielen, sei indes auch keine Option. „Es sei denn, die Liga fällt die Entscheidung, überhaupt nicht mehr zu spielen.“ Auch diese Möglichkeit will Mausolf nicht ganz ausschließen.

Das aber würde die Planungen einiger Zweitligisten heftig durcheinander bringen. Baunach will und kann nicht aufsteigen. Als Farmteam eines Erstligisten ist die ProA kaum zu stemmen. Andere Vereine haben aber den Aufstieg als klare Vorgabe. Die Bochumer haben immerhin gesagt, dass sie aufsteigen würden, wenn es jetzt möglich sei. Der Aufstieg ist eigentlich erst in der nächsten Saison das Ziel. Für die Bochumer wäre das Einstellen des Spielbetriebes halbwegs hinnehmbar.

Nun aber steht – voraussichtlich – zunächst einmal das erste Spiel der ersten Play-Off-Runde an. „Wir haben unseren Fans empfohlen“, sagt Diehr, „dass sie Hotels buchen sollen, die sie wieder stornieren können.“