Bochum. Die Herren des TC Grün-Weiß Bochum sind aus der Tennis-Westfalenliga abgestiegen. Kapitän Nico Erdmann lobt die Entwicklung der jungen Spieler.
Nach dem Aufstieg in die Westfalenliga im Winter 2018/19 beendeten die Herren des TC Grün-Weiß das Abenteuer auf dem letzten Tabellenplatz. Mit einem Sieg, zwei Unentschieden und vier Niederlagen verpasste das Team um Kapitän Nico Erdmann den Klassenerhalt. Trotz des Abstieges sieht der Kapitän aber auch viel Gutes. Ein Interview.
Herr Erdmann, wie fällt Ihre Bilanz der Winterrunde in der verbandshöchsten Spielklasse aus?
Nico Erdmann: Unsere Bilanz war natürlich nicht gut. Der letzte Platz war nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir ärgern uns, weil der Klassenerhalt möglich gewesen wäre. Wenn uns aber jemand im Vorhinein gesagt hätte, dass wir einen Sieg und zwei Unentschieden holen, hätten wir das unterschrieben.
Yannick Staupe, Frederik Faste und Sie selbst mussten jeweils einmal aufgeben. Allein dadurch gingen drei Einzel und zwei Doppel verloren. Ist der Abstieg auch darauf zurückzuführen?
Erdmann: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir schon einmal so viele Aufgaben hinnehmen mussten. Eigentlich wollten wir immer mit mehreren Leuten zu den Spieltagen antreten. Das ging aber nicht, weil die zweite Mannschaft zeitgleich gespielt hat. Hinzu kam noch, dass ich wegen einer Sehnenentzündung und eines Sehnenanriss’ im rechten Handgelenk zwei Spieltage aussetzen musste. Alexander Batton hat gegen den TC Iserlohn gut gespielt. Wirklich unglücklich war mein Ausfall am letzten Spieltag gegen den TC Grün-Weiß Paderborn. Vincent Idel trat gegen jemanden an, den ich schon zweimal geschlagen habe. Er hat alles gegeben, war aber leider unterlegen. Da wäre mehr drin gewesen.
Für einen Großteil des Teams war es das erste Mal, so hochklassig Tennis zu spielen. Was nehmen Sie als Mannschaft aus der Winterrunde mit?
Erdmann: Es war definitiv sehr cool, die Erfahrung gemacht zu haben. Gerade Yannick und Frederik an den Positionen eins und zwei konnten gegen Spieler aus den Top 60 der deuschen Rangliste spielen. Das ist nicht alltäglich. Zusätzlich haben wir in den Doppeln gute Ergebnisse erzielt. Das zeigt, dass wir nicht weit von den anderen Teams entfernt sind.
Wie groß ist denn der Abstand zu den anderen Mannschaften, die den Klassenerhalt geschafft haben?
Erdmann: Das Tempo und die Sicherheit im Spiel sind die größten Unterschiede. Spieler wie Johann Willems – Yannick Staupes Gegner beim Spiel gegen Tennispark Versmold – platzieren die Schläge mit hohem Tempo wesentlich konstanter. Dazu kommt die Erfahrung der gegnerischen Spieler. Die haben in engen Situationen beispielsweise auch mal einen Ball aus gegeben. Gerade unsere jüngeren Spieler müssen lernen, damit umzugehen. Da hat vor allem Philipp Dworak mit seinen drei Einzelsiegen einen sehr großen Schritt gemacht.
Wie geht es nach dem Abstieg im kommenden Winter weiter?
Erdmann: Wir werden auf jeden Fall in der Verbandsliga starten. Es besteht allerdings noch eine minimale Chance, wieder in die Westfalenliga aufzurücken. Dazu müsste aber ein Team zurückziehen. Da jedoch der TC Iserlohn und der Bielefelder TTC vor uns platziert sind, ist das sehr unrealistisch.
Ab Anfang Mai steht zuerst die Sommersaison in der Verbandsliga an. Wie ist der Stand der Planungen?
Erdmann: Der Kern der Mannschaft wird bleiben. Das finden auch die Leute im Verein sehr gut. Wir wollen keine zusammengekaufte Truppe sein. Sportlich wird das aber nicht möglich sein, da seit dem letzten Jahr so viele EU-Ausländer antreten dürfen, wie es die Vereine möchten. Wahrscheinlich fragen wir deshalb wieder bei Ilco van Buuren und Alberto Nieto an. Dennoch sind wir im Sommer kein Aufstiegsfavorit.