Bochum. Der TV Wattenscheid ist mit einem starken Aufgebot bei der DM in Leipzig dabei. Auf eine Medaillenzahl will sich Manager Huke nicht festlegen.

Michael Huke weiß, dass diese Frage kommt. Sie kommt immer. Auch wenn er sie nicht mag. Stehen für die Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 große Wettkämpfe an, soll der Manager des Vereins bei der Pressekonferenz vorab am besten punktgenau sagen, wie viele Medaillen und gute Platzierungen es geben wird. Aber weil Huke weiß, dass diese Frage auch vor den Deutschen Halle-Meisterschaften in Leipzig kommen wird, hat er sich eine Antwort überlegt.

„Diesmal werde ich mich nicht festlegen“, sagt er und schafft das dann auch. Seine Einschätzung der Medaillenchancen bei den Wettkämpfen am kommenden Wochenende macht er an den bislang gezeigten Leistungen der Athleten fest. „Wir haben fünf Athleten, die in den Bestenlisten unter den besten vier sind. Dazu zwei Staffeln, die immer eine Chance haben und viele weitere gute Athleten am Start.“

Premiere für Lea Kruse

Elf haben an diesem Montag den Weg zu den Stadtwerken, einem der Hauptsponsoren der Wattenscheider Leichtathleten, gefunden. Zwölf hätten es sein sollen, 13 wären auch möglich gewesen. Aber Kugelstoßerin Julia Ritter, die zu den angekündigten zwölf Athleten gehört hätte, hat einen Arzttermin und Hürdenläufer Eric Balnuweit, der der 13. gewesen wäre, „darf“ fehlen. Er hat schon viele solcher Veranstaltungen mitgemacht.

Die elf die da sind, bilden eine bunte Mischung. Lea Kruse ist da. Für sie werden die Meisterschaften in Leipzig die ersten bei den Erwachsenen sein. Sie startet über die 1500 Meter. „Ich freue mich erst mal auf den Vorlauf“, sagt sie. „Dann schau ich weiter. Vielleicht reicht es für das Finale. Aber ich bin froh über die Chance, mich bei den Erwachsenen präsentieren zu dürfen.“

Hoffnungen auf Olympia

Die anderen Aktiven sind da schon deutlich weiter. Entsprechend größer sind ihre Erwartungen, beziehungsweise Hoffnungen. Sprinterin Synthia Oguama hält über die 200 Meter Rang vier in der Bestenliste. Weitspringerin Jovanna Klaczynski hatte sich vorgenommen, stärker und schneller zu werden, „Das hat geklappt. Ich kann jetzt, denke ich, noch weiter springen. Aber ich mache mir keinen Druck, ich fühle mich gut.“

Marius Probst dagegen ist nach eigener Aussage, noch nicht da, wo er hin will. Er ist über die 1500 Meter dennoch einer der Medaillenkandidaten. Er führt aktuell die Bestenliste über diese Strecke an. Er gibt sich zurückhaltend: „Ich war den ganzen Sommer verletzt, habe dann viel an mir gearbeitet, war im Trainingslager in Kenia. Die Grundlagen stimmen jetzt, aber die Schnelligkeit fehlt noch.“

Dutkiewicz hat Nachholbedarf

Würde die bei Robin Erewa fehlen, hätte er ein massives Problem. Der Sprinter hofft auf die schnelle Bahn in Leipzig. „Das ist eine gute Piste, ich hab da schon ein paar Mal gewonnen. Ich bin zuversichtlich, dass wir da eine gute Leistung hinkriegen. Aber ich will auch zu den Olympischen Spielen, über die Einzelnorm, das ist das Ziel.“

Das bleibt es auch für Pamela Dutkiewicz. Die Hürdenläuferin hat ein schwieriges Jahr hinter sich. „Ich habe 2019 fünfeinhalb Monate überhaupt kein Leichtathletik-Training gemacht. Das ist der Wahnsinn, was mir da fehlt. Ich mache derzeit bei meinen Läufen manchmal Fehler, die habe ich zuletzt in der Jugend gemacht. Das beste Training, das ich jetzt haben kann, sind Wettkämpfe.“