Montemor-o-Velho/Portugal. Die Entscheidung darüber, welche Ruderer den Deutschlandachter bei Olympia bilden ist gefallen. Mit im Boot sind vier Studenten der Ruhr-Uni.

Sechs Monate sind es noch bis zum großen Finale, bis zu dem Ziel, auf das Ruderer des Deutschland-Achters seit mehr als drei Jahren hinarbeiten. Am 31. Juli findet der olympische Endlauf im Achter auf der Regattabahn im Hafen von Tokio statt. Sechs Monate haben die Ruderer Zeit, sich auf den alles entscheidenden Wettkampf vorzubereiten. Bundestrainer Peter Thiede hat im Laufe dieser Woche bestimmt, wer einen Rollsitz im deutschen Paradeboot bekommt. Mit dabei sind unter anderem vier Studenten der Ruhr-Universität Bochum: Malte Jakschik (Maschinenbau), Jakob Schneider (Biologie und Politik, Wirtschaft, Gesellschaft), Johannes Weißenfeld (Medizin) und Steuermann Martin Sauer (Jura).

Zuvor mussten die Ruderer in den vergangenen Tagen gleich zwei wichtige interne Leistungstests absolvieren. Zunächst ging es am Ruderleistungszentrum in Dortmund den Indoor-Ergometer. Hier galt es die olympische Wettkampf-Distanz von 2000 Metern im Kampf gegen die Uhr so schnell wie möglich zu schaffen. „Für viele von uns war dies der wichtigste Ergometertest ihrer Karriere“, meinte Schneider, der wie viele andere auch einen neuen persönlichen Bestwert fuhr.

Leistungsüberprüfung in Portugal

Für die zweite wichtige Leistungsüberprüfung ging’s nach Portugal, weil hier die klimatischen Bedingungen zu dieser Jahreszeit sicherer sind. Bei immerhin 14 Grad Celsius, aber Dauerregen und Gegenwind ging es in acht Zweier-Booten auf der Regattabahn in Montemor-o-Velho, das in der Nähe von Coimbra liegt, gegeneinander. Zunächst in zwei Vorläufen, wenige Stunden später dann im A- und B-Finale.

Wie in den Vorjahren siegte Malte Jakschik mit seinem Partner Richard Schmidt, knapp gefolgt von Johannes Weißenfeld, der sich mit seinem Partner wie in den drei Jahren zuvor mit Platz zwei zufrieden geben musste, aber ebenso sich das Achter-Ticket löste, wie Jakob Schneider, der mit seinem Partner Laurits Follert bei diesem internen Show-down Rang vier belegte.

Sieben Ruderer behalten ihren Platz

Sieben der acht Ruderer aus dem Weltmeister-Achter des Vorjahres behielten ihren Platz im Deutschlandachter. Nur Christopher Reinhardt, der zwar den besten Ergometerwert hinlegte, aber im Zweier nur Siebter wurde, schaffte es nicht. Er muss sich um einen Platz im Vierer bewerben.

Einzig Steuermann Sauer stand in den letzten Tagen nie zur Disposition. Seine Erfolgsquote mit Olympia-Gold (2012), Olympia-Silber (2016), sechs WM-Triumphen und acht EM-Titeln ist beeindruckend. Auf die Erfahrung des 37-Jährigen will und kann keiner in den nächsten sechs Monaten verzichten.