Bochum. Spiele gegen Tabellenletzte sind undankbar. Das mussten die VfL Sparkassen Stars an diesem Sonntag erfahren.

Gut kann Felix Banobre das nicht finden, dass er immer wieder bestätigt wird. Der Trainer der VfL Sparkassen Stars Bochum wird nicht müde zu betonen, wie ausgeglichen die 2. Basketball-Bundesliga ProB ist. „Da kann Jeder Jeden schlagen“, hat er schon mehrfach gesagt. Vor dem Spiel in Dresden warnte er. Sein Team verlor. Vor dem Heimspiel gegen den Letzten TKS49ers warnte er. Sein Team kam nie ins Spiel, verlor schließlich mit 77:99 (38:53). Die Teilnahme an den Playoffs ist durch die zweite Niederlage in Reihe kein Selbstläufer mehr.

Die 49ers spielten auf, wie ein Tabellenletzter mit wenig Wechselmöglichkeiten bei einem Auswärtsspiel aufspielt. Das „wir haben doch nichts verlieren“ ließ sie besser ins Spiel kommen als die Bochumer. Deutlich besser sogar. 20:5 hieß es irgendwann im ersten Viertel. Da hatte Banobre schon einmal komplett gewechselt. Wobei er erneut nicht auf Raphael Bals und Mario Blessing bauen konnte. Die beiden fehlen weiterhin verletzt.

Kampf allein genügt den Bochumern nicht

Trotz der Wechsel wurde das Spiel der Bochumer nicht besser. Mit 13:29 endete das erste Viertel. So schwach waren die Bochumer in dieser Saison selten in ein Spiel gestartet. In den Spielen zuvor hatten sie dann aber irgendwann zu ihrem Spiel gefunden. Sie hatten dann besser verteidigt, besser getroffen, noch mehr gekämpft, das Spiel dadurch auf ihre Seite gezogen. Das wollte gegen den Letzten nicht gelingen.

Der hatte allerdings in Sebastian Fülle, Mubarak Salami und Petar Zivkovic Akteure dabei, denen die Tabellensituation offenbar komplett egal ist. Letzter? Ach was. Wenn ich frei werfen darf, dann werfe ich. Und wenn ich treffe, werfe ich weiter. Fülle tat so den Bochumern immer wieder weh. So traf mit Ablauf der Uhr zum 53:38-Führung für die 49ers.

Bei den 49ers fallen die Bälle rein, bei Bochum nicht

Die Bochumer trafen schlecht. Die Bochumer trafen häufiger im Angriff die falschen Entscheidungen. Die Bochumer schenkten den 49ers zu viele Rebounds. Die Bochumer aber kämpften unverdrossen, aber eben auch bis zum Ende glücklos weiter. Bei den 49ers fielen die Bälle rein. Bei den Bochumern hüpften sie vom Ring hinaus. „In and out“ heißt das im Basketball-Englisch. Rein und wieder raus. Da sieht es dann so aus, als wolle der Ball in den Ring fallen. Macht er dann aber nicht. Dass Zach Haney im dritten Viertel die Differenz zwischen den beiden Teams beim 44:53 erstmals unter zehn Punkte brachte, war da schon fast überraschend.

Zumal es im vierten Viertel so weiter ging. Die 49ers spielten weiter unbekümmert und phasenweise mit fast frechen aber erfolgreichen Drei-Punkt-Würfen. Die Bochumer blieben bemüht aber ohne Glück. 72:90 aus Sicht der Bochumer hieß es knapp drei Minuten vor dem Ende. Banobre nahm noch eine Auszeit. Es änderte nichts mehr. Dass die 49ers die 100-Punkte-Marke nicht knackten, war kein Trost mehr.
Viertel: 13:29, 25:24, 21:18, 18:28
Bochum: Buljevic (14 Punkte/3 Dreier), Bilski (10/2), Kamp (10/1), Gebhardt (6), Washington (10/2), Behr (10/1), Wendeler (1), Bungart, Böther, Lang, Haney (14/1)