Bochum. Schalke, BVB, VfL Bochum, RWE, Mönchengladbach und eine Bochumer Stadtauswahl: Beim Otto-Wüst-Pokal am Samstag wirbeln zahlreiche (Ex-)Stars.

Es war ein Versprechen auch an die Mitglieder des VfL Bochum, und der Zweitligist hat Wort gehalten. An diesem Samstag, 25. Januar, steigt in der Bochumer Rundsporthalle die 42. Auflage des Otto-Wüst-Pokals. Nach fünfjähriger Pause wollen die (Ex-)Stars von fünf Traditionsmannschaften und einer Bochumer Ü35-Stadtauswahl zeigen, dass sie nichts verlernt haben. Alle zwei Jahre soll künftig der Otto-Wüst-Pokal stattfinden, im Wechsel mit dem Hallenzauber, dem Turnier der VfL-Fanclubs vom Fanprojekt Bochum.

Halle ist ausverkauft – Ein Revierderby jagt das nächste

Mit dabei sind neben Gastgeber VfL Bochum und der Stadtauswahl die Teams von RW Essen, dem frisch gekürten Sieger des Traditionsmasters in Mülheim Anfang Januar, Borussia Dortmund, FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach. Ab 13 Uhr spielt jeder gegen jeden, ein Orts- und Revierderby jagt also das nächste, und gegen 18 Uhr steht der Sieger fest. Da in der für eine Stadt wie Bochum eigentlich viel zu kleinen Rundsporthalle bei diesem Event nur exakt 1.036 Zuschauer Platz nehmen dürften, ist das Turnier bereits ausverkauft.

Legenden zeigen bei der Pressekonferenz ihren Humor

Bei der Pressekonferenz vor dem Turnier: Heinz-Dieter Tiemeyer, Chef des Sponsors Autohaus Tiemyer, mit (v.l.) Dariusz Wosz, Ata Lameck, Frank Benatelli, und Olaf Dreßel von der organisierenden Agentur OMD sports.
Bei der Pressekonferenz vor dem Turnier: Heinz-Dieter Tiemeyer, Chef des Sponsors Autohaus Tiemyer, mit (v.l.) Dariusz Wosz, Ata Lameck, Frank Benatelli, und Olaf Dreßel von der organisierenden Agentur OMD sports. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Und wie am Samstag, beim „größten Stammtisch Bochums“, wie es VfL-Teamchef Michael „Ata“ Lameck schon gefühlt 100 Mal erlebt hat, die Stimmung sein soll, das lebten einige Helden von einst bereits am Donnerstag vor bei der Pressekonferenz im Autohaus Tiemeyer, der als VfL-Sponsor das Turnier präsentiert. Neben sportlichem Ehrgeiz soll es Spaß machen, Spielern und Zuschauern. „Ich hoffe, dass der Woschi noch mehr läuft als normal, dann schaffen wir es auch“, scherzte Ata Lameck mit Blick auf die Titelverteidigung, denn 2015 gewann Rekordsieger VfL. Dariusz Wosz, die einstige Zaubermaus des VfL Bochum, konterte: „Ata hat den Druck, nicht ich. Und wenn wir das Turnier nicht gewinnen, kommen wir in zwei Jahren mit einem neuen Trainer.“

Torwart Rein van Duijnhoven will als Zuschauer dabei sein

Tatsächlich muss der VfL-Teamchef auf einige verletzte oder verhinderte Spieler verzichten wie Heiko Butscher oder „Zwetschge“ Misimovic. Mit Typen wie Marcel Maltritz, Wosz oder Mehdi Mahdavikia stellt der VfL aber eine schlagkräftige Truppe. „Wir wollen eine gute Rolle spielen bei dem Turnier“, betont Lameck, der aber auch den Spaßfaktor nicht vergisst. Dazu passt, dass zahlreiche weitere Ex-Größen sich als Zuschauer angekündigt haben. Rein van Dujnhoven, der beliebte Torwart, will kommen, ebenso wie Jupp Tenhagen, Martin Kree, Heinz-Werner Eggeling, Lothar Woelk, Christian Schreier, Michael Rehacek. „So eine Nähe zu den Fans und Legenden gibt es sonst nirgendwo“, sagt Wosz.

Stadtauswahl von Trainer Benatelli ist heiß auf den VfL und das Turnier

Gleich zu Beginn, nach der Eröffnung zwischen Schalke und RWE, kommt es zum Ortsduell mit der Stadtauswahl. „Unser Ziel war es, eine Auswahl aus bekannten, ehemaligen Amateurkickern aus Bochum zusammenzustellen“, erklärt Auswahl-Trainer Frank Benatelli, auch ein VfL-Ex-Profi. „Wir haben aus fast jedem Stadtteil in Bochum einen Spieler dabei. Und die meisten von ihnen haben sogar eine VfL-Vergangenheit, wenn auch meist nur in der Jugend oder über den Vater.“ Zum Beispiel Alexander Schreier und Daniel Kaczor, deren Väter Christian Schreier und Jupp Kaczor zahlreiche Tore für den VfL schossen. Einmal hat diese „bunte Mischung“ um Daniel Heider, dem mehrmaligen Sieger der WAZ-Torjägerkrone in den Amateurklassen, zusammen trainiert, sich kennen gelernt. Benatelli: „Sie harmonieren, sind sehr ehrgeizig.“ Und, natürlich: Längst geht es in der Whattsapp-Gruppe hoch her….

Giovanni Federico spielt in Bochum für Dortmund

Die „Alten Herren“ der Traditionsteams sind ehrgeizig, garantiert. Sie wollen sich die Pokale sichern.
Die „Alten Herren“ der Traditionsteams sind ehrgeizig, garantiert. Sie wollen sich die Pokale sichern. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Der BVB nominierte neben WM-2006-Flügelflitzer David Odonkor und Ex-Nationalspieler Jörg Heinrich auch Giovanni Federico, der sowohl das BVB-Trikot als auch das des VfL trug und daher in beiden Traditionsmannschaften immer wieder aufläuft. Diesmal, ausgerechnet in Bochum, spielt er für Dortmund.

Schalke, gecoacht von Klaus Fischer und Rüdiger Abramczik, wird angeführt von Weltmeister Olaf Thon, der die Traditionsmannschaft der Knappen koordiniert und eventuell auch selbst spielen will. Auch Willi Landgraf, Mister 2. Liga, will dabei sein. Borussia Mönchengladbach, nominell vielleicht am besten besetzt, plant unter anderem mit Kalle Pflipsen und Chiquinho.

Bei Rot-Weiß Essen steht der Coach im Fokus: Dieter Bast bestritt einst auch 192 Spiele für den VfL, Seite an Seite mit Ata Lameck und Co.

Die vorläufigen Kader der sechs Turnier-Teams

Folgende Spieler haben die Traditionsteams laut Pressemitteilung, Stand Donnerstagmittag (Änderungen vorbehalten), nominiert:

VfL Bochum: Klaus Schlapka, Marcel Maltritz, Peter Közle, Michael Bemben, Peter Peschel (Einsatz fraglich), Dariusz Wosz, Engin Yavuzaslan, Gaetanno Manno, Mehdi Mahdavikia, David Zajas. Teamchef: Michael „Ata“ Lameck

Stadtauswahl Bochum: Marc Hanke, Michele Biermann, Alexander Schreier, Michael Wurst, Daniel Heider, Dennis Naujoks, Tobias Wille, Daniel Kaczor, Wojtek Meinert, Dino Degenhardt, Leeroy Lawrence, Andi Golm. Teamchef: Frank Benatelli

Schalke 04: Cristof Osigus, Andreas Blaumann, Sven Laumann, Markus Schwiderowski, Thomas Kerwer, Willi Landgraf, Benjamin Wingerter, Simon Talarek, Mathias Herget, Olaf Thon, Ayhan Karaca. Teamchefs: Klaus Fischer, Rüdiger Abramczik

Borussia Dortmund: Jörg Kühl, Sascha Rammel, Patrick Njambe, Tim Gutberiet, Jörg Heinrich, Giovanni Federico, Toni Da Silva, Marko Schott, Martin Driller, David Odonkor, Frank Mill, Deniz Sahin. Teamchef: Günter Kutowski

RW Essen: Kyle Berger, Predrag Crnogaj, Thomas Thiel, Lars Krüger, Stefan und Michael Lorenz, Dennis Brinkmann, Marco Mansek, David Czyszczon. Teamchef: Dieter Bast

B. Mönchengladbach: Jörg Kaessmann, Jörg Jung, Filip Daems, Orhan Özkaya, Valandi Anagnostou, Karlheinz Pflipsen, Andrij Woronin, Chiquinho, Marcel Ndjeng, Maik Hanke. Teamchef: Herbert Laumen