Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 bekommt erneut prominente Unterstützung. Fußballlehrer Michael Henke wird Mitglied im Expertenbeirat.
Die Rolle Michael Henkes war in der öffentlichen Wahrnehmung stets eine zurückhaltende, bescheidene. Oft sah der Zuschauer bei Bundesligaspielen am Bildschirm den besonnen wirkenden Mann hinter dem an der Seitenlinie stehenden Ottmar Hitzfeld auf der Bank sitzen. Im Rampenlicht stand Henke trotz großer Erfolge, die er gemeinsam mit dem Schweizer Erfolgstrainer feierte, nie. Derzeit ist er Co-Trainer beim Drittligisten FC Ingolstadt 04, künftig wird er zudem die SG Wattenscheid 09 in beratender Funktion unterstützen.
„Einen Parkplatz müssen wir nicht für ihn reservieren“, sagte SGW-Vorstand Christian Pozo y Tamayo im Gespräch mit der WAZ und betonte damit, dass der 62-Jährige auch beim insolventen Traditionsverein weder öffentlichkeitswirksam auftreten, noch im Tagesgeschäft eine Rolle spielen wird. Henkes Wirkungsbereich an der Lohrheide, wo der Fußball-Lehrer seine ersten Schritte im Profibereich machte, liegt hinter den Kulissen.
Henke gehört zum Expertenbeirat
„Henke wird den Vorstand der SG 09 bei der Verzahnung von erster Mannschaft und Nachwuchsbereich unterstützen. Hierbei geht es in erster Linie um die Entwicklung einer übergreifenden Spielphilosophie“, heißt es in einer Mitteilung, die der Verein am Wochenende verbreitete. Den erfahrenen Fußball-Fachmann, der dem von der SGW ins Leben gerufenen Expertenbeirat angehören soll, für die Arbeit beim früheren Regionalligisten zu gewinnen, sei übrigens ganz einfach gewesen, berichtet Pozo y Tamayo, der Henke während seiner Zeit beim VfL Bochum kennenlernte.
Der Kontakt sei nie abgerissen, der Austausch habe sich jedoch in den vergangenen Wochen intensiviert. Schließlich habe sich Henke, der nach Aussage des Wattenscheider Vorstandsmitglieds „in den höchsten Tönen von Klaus Steilmann und dem Verein“ schwärmte, bereiterklärt, den Klub zu unterstützen. „Ich hatte eine tolle Zeit an der Lohrheide, die mich für mein Leben geprägt hat“, lässt sich der ehemalige Hitzfeld-Assistent in der Mitteilung zitieren.
Neue Mannschaft nimmt Gestalt an
Zwischen 1980 und 1983 absolvierte der gebürtige Bürener 69 Zweitligaspiele für Wattenscheid 09. Jüngst musste der Verein die Mannschaft aus der Regionalliga abmelden. In der kommenden Saison geht es in einer unteren Liga weiter. „Ich unterstütze den Neuanfang in Wattenscheid voll und ganz.“
Henke würde wohl nicht derartige Worte wählen, wenn die Funktionäre des Vereins nicht längst weit in der Planung wären. Neben Norman Jakubowski, der als bislang einziger Spieler aus dem letzten Regionalliga-Kader sein Bleiben zugesichert hat, haben nach Information dieser Zeitung bereits mehrere Spieler zugesagt. Dass zur kommenden Saison wieder eine SGW-Elf auf dem Rasen steht, wird damit immer wahrscheinlicher.
Trio wechselt zum TuS Haltern
Derweil haben sich einige Akteure anderen Vereinen angeschlossen. Kapitän Nico Buckmaier etwa spielt mit dem SV Rödinghausen um den Aufstieg in die 3. Liga, Boris Tomiak unterstützt den Hamburger Regionalligisten Altona 93, Güngör Kaya kickt fortan beim Bochumer Westfalenligisten DJK TuS Hordel. Wattenscheids ehemaliger Liga-Konkurrent TuS Haltern hat sich die Dienste eines Trios gesichert: Torhüter Florian Kraft sowie die beiden Offensivkräfte Emre Yesilova und Berkant Canbulut haben in der Seestadt unterschrieben.