Bochum. Der Jahresabschluss verlief erfolgreich für die Mittel -und Langstreckenläufer des TV Wattenscheid. Das bringt Optimismus für das Olympia-Jahr.

Der Jahresabschluss war für die Top-Lang- und Mittelstreckenläufer des TV Wattenscheid 01 äußerst erfolgreich. Hendrik Pfeiffer und Laura Hottenrott gewannen den Silvesterlauf in Werl, Marius Probst in Herne, Amanal Petros belegte in Trier platz zwei. Das lässt sie und den Verein optimistisch ins Olympia-Jahr blicken.

Hendrik Pfeiffer kam in Werl nach 44:47 Minuten ins Ziel. Er hatte rund vier Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. „Das war sehr gut, gerechnet auf die Zeiten bei einem Halbmarathon schon im Bereich meiner Bestzeit“, sagte er zu seinem Rennen, das zum Schluss ein bisschen wie eine One-Man-Show aussah. „Damit hätte ich nicht gerechnet, ich war noch kurz vorher im Urlaub, auf einer Kreuzfahrt. Ich war selber ein bisschen überrascht, dass die Zeit am Ende so gut war und es so einsam wurde, weil ich die letzten Wochen nicht so gut trainiert habe. Die Leute haben einen so gepuscht. Das war ein Supererlebnis. Deswegen war es gar nicht so schlimm allein zu sein. So kann man das Jahr ausklingen lassen“.

Höhentrainingslager in Kenia

Am Montag geht es für ihn gemeinsam mit seinen Vereinskollegen Amanal Petros und Nils Voigt in ein erstes Höhentrainingslager in Kenia. Pfeiffer, Marathonspezialist des TV Wattenscheid, ist schon lange nicht mehr so zuversichtlich in eine Saison gegangen wie in diesem Olympia-Jahr: „Wenn man mit so einer guten Form in die Vorbereitung gehen kann, dann kommt am Ende noch was Gutes raus. In den letzten Jahren kam ich immer aus einer Verletzung, obwohl ich vorher noch einen guten Marathon gelaufen war. Das ist jetzt anders. Jetzt kann ich eine gute Vorbereitung draufsetzen.“

Direkt nach dem vierwöchigen Trainingslager in Afrika startet Pfeiffer im niederländischen Appeldoorn. Im Frühjahr will er beim Marathon in London die Norm für die Olympischen Spiele in Tokio angreifen. „Ob das mit London aber klappt, weiß ich jetzt noch nicht, ich habe noch keine Startzusage. Der Frühjahrsmarathon ist aber meine letzte Chance auf Olympia. Aber es gibt ja auch noch die Europameisterschaften in Paris in diesem Jahr.“

Streckenrekord durch Hottenrott

Genau so gut gelaunt war Laura Hottenrott. Sie holte sich den Sieg auf der Strecke zwischen der Werler Stadthalle und dem Soester Marktplatz mit mehr als einer Minute Vorsprung vor der Titelverteidigerin Fabienne Königstein aus Mannheim. Ihre Zeit: 51:00 Minuten. Das bedeutete Bestzeit für diese Veranstaltung. Die bisherige Bestzeit (51:12) hatte Claudia Metzner, damals auch für den TV Wattenscheid 01 am Start, gehalten, seit dem Jahr 1993. War der Sieg in Soest für Pfeiffer etwas Neues, kannte Hottenrott das Gefühl schon. Sie hatte schon zweimal dort gewonnen, in den vergangenen zwei Jahren aber pausiert. „Es war ein Superrennen“, sagte sie. „Sicher war es eine andere Situation als in den Jahren zuvor, weil Fabienne und ich aufeinander getroffen sind und wir haben in den Jahren zuvor gewonnen. Das war motivierend für uns beide. Deswegen ist so eine schnelle Zeit herumgekommen“.

Mit seiner Zeit zufrieden war auch Marius Probst beim Silvesterlauf in Herne. Der im Sommer lange verletzte Wattenscheider Mittelstrecken-Spezialist und ehemalige U-23-Europameister, der dieses Rennen schon im Vorjahr gewonnen hatte, gewann seinen Lauf über die zehn Kilometer überlegen in 30:39 Minuten. „Es war mein erster Start nach meiner Stressfraktur. Der Fuß hat gehalten. Und mit der Zeit bin ich sehr zufrieden. Der Kurs stimmt.“ Platz zwei ging ebenfalls an einen Athleten des TV Wattenscheid 01, Jan Hense: „Marius war heute nicht zu schlagen. Die neue Strecke ist sehr anspruchsvoll und daher bin ich sehr optimistisch für die Saison 2020.“

Gute Leistung nach Trainingspause

Auch Trainer Tono Kirschbaum blickt mit einem guten Gefühl auf das, was in diesem Jahr vor den Wattenscheider Läufern liegt: „ Ein gelungener Saisonabschluss 2019. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg für Tokyo und Paris 2020“.

Beim Silvesterlauf in Trier kam Amanal Petros über die acht Kilometer als Zweiter ins Ziel. „Schade, dass es zum Sieg nicht ganz gereicht hat, aber ich bin sehr zufrieden“, sagte er. Nach Valencia, wo er beim Marathon die Olympia-Norm geschafft hatte, hatte er eine Trainingspause eingelegt. „Ich wollte in Trier aber trotzdem zumindest unter die Top fünf kommen. Ich bin hochmotiviert für das Olympiajahr. Am Donnerstag geht es ins Höhentraining.“

Auf Platz zwölf, nach 23:14 Minuten, kam Nils Voigt ins Ziel. „Eine sehr gute Leistung“, sagte Kirschbaum: „Er hat sich hervorragend geschlagen. Mein Respekt, sich in diesem Elitefeld so behaupten zu können“.