Bochum. Die Region Rhein-Ruhr könnte sich für die Sommer-Universiade 2025 bewerben, die heiße Phase läuft. Mittendrin: Bochum mit zwei Sportstätten.

Mit rund 10.000 Studenten aus 170 Nationen ist die Sommer-Universiade das zweitgrößte Sportevent der Welt nach den Olympischen und Paralympischen Spielen. Die Region Rhein-Ruhr könnte sich für die Sommer-Universiade 2025 bewerben - und hätte beste Aussichten. Mittendrin: Bochum. Wattenscheid.

National ist nur noch Rhein-Ruhr mit den Städten Essen, Düsseldorf, Duisburg, Bochum, Krefeld und Mülheim im Rennen. Berlin hat für 2025 abgewunken. Unter anderem mit der Nachhaltigkeit - fast alle Sportstätten sind vorhanden -, mit der Mischung aus einem Bildungs- und Sportereignis der ersten Klasse, mit Völkerverständigung wirbt der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) für eine Bewerbung. Von positivem Feedback auf allen Ebenen, in der Politik, im Sport, im Hochschulbereich, spricht adh-Vorstandsvorsitzender Jörg Förster im Gespräch mit der WAZ.

Die Verteilung der Kosten ist der Knackpunkt

Der Knackpunkt: die Finanzierung. Rund 180 Millionen Euro sind veranschlagt, für die Bund, Land und Kommunen aufkommen müssten. „Wir begrüßen die Pläne und wären bei der Universiade sofort dabei“, sagt Bochums Kultur- und Sportdezernent Dietmar Dieckmann. Aber er stellt klar: „Es muss uns auch ermöglicht werden, dabei zu sein.“ Eine Drittelung der Kosten zwischen Bund, Land und Kommunen etwa, sagt Dieckmann, „wäre für Bochum nicht tragbar.“

Lohrheidestadion und Rundsporthalle sind als Sportstätten geplant

Bei der Universiade geht es in 18 Disziplinen um Medaillen. Nach dem jüngst auch im Sportausschuss des Bundestages vorgestellten Konzept des adh würden in Bochum Volleyballspiele in der Rundsporthalle stattfinden – und die Leichtathleten im Lohrheidestadion ihre Meister suchen. Ob das Stadion, überwiegend mit Landesmitteln, zu einer Leichtathletik-Arena modernisiert wird, die höchsten Ansprüchen genügt, muss allerdings noch entschieden werden. Sonst hätte auch die Bewerbung für die Universiade ein Problem: „Dann müssten wir neu nachdenken“, sagt Förster. Derzeit gibt es in NRW ohne größere Maßnahmen für die Leichtathletik keine Alternative zum (modernisierten) Lohrheidestadion.

International steht die Ampel auf Grün

Eröffnungsfeier bei der Universiade 1989 in Duisburg, als nur vier Sportarten zum Programm zählten. 2025 wären es 18.
Eröffnungsfeier bei der Universiade 1989 in Duisburg, als nur vier Sportarten zum Programm zählten. 2025 wären es 18. © WAZ FotoPool | ARCHIV

Die Zeit drängt. Bewerbungsschluss ist im Mai 2020. International steht die Ampel auf Grün, erst einmal fand die Universiade in Deutschland statt, Duisburg war 1989 eingesprungen für Rio de Janeiro. Deutschland würde vom Internationalen Hochschulsportverband (FISU) für 2025 wohl den Zuschlag erhalten.

Da nur kurz nach der Universiade 2025 das Internationale Olympische Komitee über die Vergabe der Olympischen Spiele 2032 entscheiden wird, wäre die Universiade 2025 auch eine wichtige Etappe auf dem Weg zu denkbaren Olympischen Spielen in NRW. Hierfür macht sich eine Initiative um den Sportmanager Michael Mronz stark. Die nationale Entscheidung über eine Olympia-Bewerbung fällt 2022.

Axel Schäfer ist ein glühender Verfechter der Universiade

Axel Schäfer, Bochums Bundestagsabgeordneter und stellvertretendes Mitglied im Sportausschuss, ist ein glühender Verfechter, die Universiade nach NRW zu holen; in das Land mit den meisten Hochschulen; in die Stadt Bochum mit den zweitmeisten Hochschulen in NRW (8). Der SPD-Politiker ist als Sportfan und qua seines Amtes seit 2003 bei vielen Universiaden, im Somer wie Winter, gewesen. „Die Universiade“, sagt Schäfer, „ist ein außergewöhnliches Erlebnis von Völkerverständigung.“