Wattenscheid. Die Insolvenz der SG Wattenscheid 09 belastet auch die Jugendteams des Vereins. Deshalb blickt B-Junioren-Coach Meier nur von Spiel zu Spiel.

Die B-Junioren der SG Wattenscheid 09 sind mit drei Niederlagen und einem Remis in die U17-Landesliga gestartet. Zuletzt ging der Trend mit zwei Siegen wieder nach oben. Im Interview verrät Trainer Jürgen Meier die Gründe und spricht über die Insolvenz der SG 09.

Wie hat die Mannschaft die Kurve gekriegt?
Wir hatten ja riesige Personalprobleme in der Vorbereitung. So war der Start einfach schwer, wir mussten quasi in den ersten Meisterschaftsspielen testen. Die Mannschaft war nicht gefestigt, das sieht jetzt anders aus. Ich denke, der Durchbruch war das Spiel gegen Stadtlohn, wo wir in der zweiten Halbzeit nach einem 0:2-Rückstand unseren ersten Punkt geholt haben. Da hat die Mannschaft gesehen, dass sie es kann. Danach hat es gegen Eintracht Dortmund zwar nicht für Punkte gereicht, aber auch gegen den Tabellenführer haben wir gut gespielt. Den Lohn der Entwicklung haben wir jetzt mit den beiden Siegen zuletzt eingefahren.

Jürgen Meier, Trainer der B-Junioren der SG Wattenscheid 09.
Jürgen Meier, Trainer der B-Junioren der SG Wattenscheid 09. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Wie blicken Sie auf die letzten Spiele bis zur Winterpause?
Wir sind auf einem guten Weg und wollen Gas geben. Die Statistik sieht jetzt etwas freundlicher aus, wir sind im Mittelfeld gelandet, aber den Fehlstart müssen wir irgendwie ausgleichen. Der Aufstieg wurde vor der Saison als Wunsch ausgegeben, aber das ist aus meiner Sicht erstmal Zukunftsmusik. Wir müssen auf uns schauen. Die Entwicklung der Mannschaft ist noch lange nicht abgeschlossen. Wir wollen nun Schritt für Schritt machen. Der VfB Waltrop II auf Platz fünf ist vier Punkte entfernt, das wäre das nächste Ziel.

Wie sehr belastet die Insolvenz der SG 09 die Mannschaft?
Es gibt viele Szenarios und es ist ungewiss, was passiert. Die Frage, wie es weitergeht, kann momentan keiner beantworten. Bei den Jungs bestehen deswegen natürlich Ängste. Doch niemand lässt sich hängen, das gilt für die Spieler wie für die Trainer der ganzen Jugendabteilung. Alle sind mit Herzblut dabei. Da bin auch stolz drauf. Ich finde es toll, was hier für eine Identifikation mit dem Verein herrscht. Auch ich bin früher schon zu Wattenscheid ins Stadion gegangen. Die finanzielle Problematik gibt es ja nicht erst seit gestern, ich hoffe sehr, dass alles gut geht und es diesmal nicht schon fünf nach zwölf ist. Uns wurde auf jeden Fall zugesichert, dass wir diese Saison zu Ende spielen können. Und eins steht für mich fest: Die Jungs lasse ich nicht im Stich.