In letzter Minute sorgt Marwin Studtrucker für ein Beben im Lohrheidestadion. Beim 2:2 gegen Kölns U21 war sogar noch mehr drin.
SG Wattenscheid 09 - 1. FC Köln II 2:2 (0:0)
SG Wattenscheid 09: Gaye - Frölich (62. Diallo), Jakubowski, Weber, Tomiak - Obst, Tietz, Ferlings (90. Acquistapace), Buckmaier (85. Kaya) - Canbulut, Yesilova (71. Studtrucker)
Tore: 0:1 Geimer (61.), 1:1 Buckmaier (69.), 1:2 Nottbeck (83.), 2:2 Studtrucker (90.)
Es gibt Dinge, die Hoffnung geben. Zum Beispiel die Tatsache, dass die SG Wattenscheid 09 im eigenen Stadion längst nicht alle Punkte einfach herschenkt. Das 2:2 (0:0) gegen die U21 des 1. FC Köln bedeutete den Gewinn des ersten Regionalliga-Zählers vor heimischem Publikum – insgesamt 406 Zuschauer waren ins Lohrheidestadion gekommen. Und dann war da noch das Zustandekommen des Unentschiedens. In letzter Minute sorgte Marwin Studtrucker für den frenetisch bejubelten 2:2-Ausgleich (90.). Und zu guter Letzt war es lobenswert, dass die Schwarz-Weißen zweimal nach einem Rückstand wieder zurückgekommen waren.
Ärger über Rückstand
„Klar, die Kölner sind eine andere Kragenweite. Sie sind vielleicht sogar die Mannschaft der Stunde“, hatte Wattenscheids Trainer Farat Toku vor dem Aufeinandertreffen im Lohrheidestadion gesagt. Nach dem Spiel - und das hätten vorher wohl nur wenige für möglich gehalten - ärgerte er sich darüber, dass seine Elf die eng geführte Partie nicht gewonnen hatte. Toku hatte missfallen, „dass wir kurz vor Schluss durch eine Standardsituation erneut in Rückstand geraten sind“.
Der 39-Jährige aber blieb in Gänze realistisch. Dass seine Elf punkten müsse, sei ihm ja klar. Und dass sich die Lage nach dem mit der Insolvenz bedingten Abzug von neun Punkten verschärfen wird, ist ihm freilich ebenso bewusst. „Aber wenn wir mit einem Punkt gegen den Tabellensechsten nicht leben können, überschätzen wir doch einiges“, betonte der SGW-Trainer nach dem Spiel.
Standards machen Probleme
Über weite Strecken der Partie hatte seine Elf gegen die Domstädter eine starke Leistung geboten. Toku war jedoch ein Umstand negativ aufgefallen: „Wir wussten, dass Köln stark bei Standards ist und haben es dann trotzdem schlecht verteidigt. Das müssen wir abstellen, weil solche Mannschaften nutzen das dann eiskalt aus.“
In die Bezeichnung „solche Mannschaften“ schloss der SGW-Coach ganz sicher die kommenden vier Gegner seines Teams in der Regionalliga-West ein. Zunächst sind die Schwarz-Weißen beim Liga-Primus SV Rödinghausen zu Gast, anschließend empfängt Wattenscheid die U23 von Fortuna Düsseldorf, dann Rot-Weiß Oberhausen und schließlich die Reserve von Borussia Dortmund.
Toku fordert seine Elf
Eine Spieltagsplanung, die für die Lage des Traditionsvereins aus Wattenscheid sicherlich nicht als bequem zu bezeichnen ist. Toku fordert seine Elf dennoch: „Wir können uns nur durch Punkte helfen. Jeder Punkt, den wir holen, ist ein gewonnener auf unserem Konto, aber ich weiß natürlich auch, dass wir auch ab und an gewinnen müssen, um unser Ziel zu erreichen.“