Wattenscheid. . Mittelstürmer Güngör Kaya trainiert bei der SG Wattenscheid 09 mit. Doch am Ende dieser Woche könnte es zum großen Knall in der Führung kommen.
Bei der SG Wattenscheid 09 bahnt sich ein Comeback an. Wie diese Redaktion erfuhr, trainiert der ehemalige 09-Mittelstürmer Güngör Kaya beim Fußball-Regionalligisten mit. Ob der Angreifer, der von 2014 bis 2016 bereits an der Lohrheide spielte und in der Vorsaison für den Oberligisten FSV Duisburg am Ball war, zu seinem alten Klub zurückkehrt, ist aber noch fraglich. An diesem Mittwoch könnte er zur Probe auflaufen, wenn das Team von Trainer Farat Toku gegen den Landesligisten DJK Wattenscheid spielt (Espenloh, 18.30 Uhr).
Bereits im vergangenen Jahr stand eine Verpflichtung zur Debatte, damals sollen die Verantwortlichen Bedenken wegen Kayas Fitnesszustandes gehabt haben. Sei’s drum: Derzeit beherrschen ohnehin andere Themen die Nachrichtenlage rund um den krisengeplagten Klub, der sich gar nicht so recht erholen mag.
Bis Ende der Woche soll Aufsichtsrats-Chef Can eine Entscheidung treffen
Am Sonntag hatte Sportdirektor Peter Neururer mit seinem Rücktritt gedroht, am Montag berichtete diese Redaktion: Es bleibt vorerst alles beim Alten. Auch die Aufsichtsrats-Mitglieder Josef Schnusenberg, Horst Poganaz und Hans Mosbacher warten geduldig ab. Die Spieler, die ihr vertraglich zugesichertes Gehalt immer noch nicht bekommen haben, ebenfalls. Bis Ende dieser Woche soll Oguzhan Can die Entscheidung treffen, ob er zu seinem Wort steht und seine Zahlungsverpflichtungen einhält. Dann will das Gremium dem Vernehmen nach zusammenbleiben. Das war das Ergebnis einer anberaumten Krisensitzung, bei der mit Ausnahme von Can alle Aufsichtsrats-Mitglieder teilnahmen.
Pressemitteilung des Vereins liest sich ziemlich düster
„In aller Klarheit“, so heißt es in einer Mitteilung, die die Verantwortlichen des Vereins am späten Montagabend herausgaben, „wurde über die finanzielle Regelung der Altlasten debattiert, die trotz schriftlicher Zusagen aktuell nicht geregelt sind“. Dadurch, so heißt es weiter, könne der Verein seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Das Schreiben klingt in seiner Gesamtheit düster und gibt kaum Grund zu Optimismus, obschon alle Beteiligten an einer positiven Lösung der Situation interessiert seien, wie die Verantwortlichen es ausdrücken.
Der große Knall mit Rücktritten ist weiterhin nicht auszuschließen
Im Klartext heißt das unverändert: Aufsichtsrats-Boss Can muss endlich wie versprochen zahlen, sonst droht der große Knall. Dann würden - das erfuhr diese Redaktion aus gut informierten Kreisen - die mit fußballerischer und wirtschaftlicher Kompetenz gesegneten Führungsmitglieder des Klubs alsbald ihren Abschied erklären. Die mit ihrem Antritt ausgelöste Aufbruchstimmung wäre dann dahin.
Neururer und Schnusenberg wären im schlimmsten Fall nicht mehr an Bord
Das Schicksal des Vereins läge dann zwar unverändert in den Händen von Oguzhan Can. Doch der ehemalige Schalke-Präsident Schnusenberg sowie der frühere Profi-Trainer Neururer wären nicht mehr an Bord. Ein gemeinschaftlicher Rückzug aus dem höchsten Organ des Vereins wäre in Cans Amtszeit übrigens kein Novum: Bereits im vergangenen Jahr traten Lukas Bennemann und Christof Wieschemann aus dem Aufsichtsrat zurück. Kurz darauf scheiterte daran die vereinbarte Kooperation mit dem Hamburger Technologie-Startup Haalo.