Der junge Bochumer Rennfahrer Lirim Zendeli ist in seine erste Formel-3-Saison gestartet. Am Wochenende werden in Le Castellet die Reifen qualmen.
Für den Bochumer Formel 3-Piloten Lirim Zendeli und sein Sauber Junior Team by Charouz beginnen zwei heiße Wochen. Von Freitag bis Sonntag steht das zweite Rennwochenende im französische Le Castellet auf dem Programm. Anschließend geht es sofort weiter nach Österreich zum Red Bull Ring, wo nur eine Woche später das nächste Rennen stattfindet. Jeweils am Freitag findet das Qualifying statt, die beiden Rennen werden am Wochenende dann samstags und sonntags ausgefahren.
Die ersten beiden Formel 3-Rennen in Barcelona mit den Plätzen 14 und 11 liegen hinter Ihnen. Wie lautet ihre erste Bilanz?
Zendeli: Die Entwicklung über das Wochenende war positiv. Im Qualifying habe ich mich als 14. platziert, auf Platz sieben fehlte mir gerade eine Zehntelsekunde. Und dabei ist noch jemand vor mir rumgegurkt. Das hat gezeigt, dass wir schon auf einem hohen Niveau eingestiegen sind.
Wie lief es in den Rennen?
Zendeli: Im ersten Rennen bin ich dann fast schon erwartungsgemäß zunächst etwas auf Platz 16 durchgereicht worden. Das war für mich das erste Rennen mit so viel Abtrieb. Ich hatte Schwierigkeiten, mir die Gegner zurecht zu legen. Gerade in Barcelona ist das Überholen schwer. Ich habe mir das Leben auch selbst schwer gemacht. Aber das gehört zu einem Lernprozess dazu. Im zweiten Rennen lief es dann schon besser. Ich habe sogar um Platz neun gekämpft. Gar nicht mal so ein schlechter Einstand.
Was kann man speziell in Hinblick auf die beiden kommenden Rennwochenenden verbessern?
Zendeli: Genauso unerfahren wie ich bin, ist auch das Team. Wir haben noch nicht das beste Auto. Das ist auch noch in der Entwicklungsphase. Aber wir kommen Schritt für Schritt näher an die Spitze.
Welche Rolle spielt dabei ihr Renningenieur?
Zendeli: Ihm vertraue ich total. Er ist jemand, der viel Erfahrung mit unterschiedlichen Rennautos hat und weiß genau, was er macht. Er ist meiner Meinung nach der beste Ingenieur. Aber mit jedem neuen Auto musst du erst neue Erfahrungen sammeln. Wir werden in den nächsten Rennen sicherlich viel stärker sein.
Welche Rollen spielen dabei ihre Trainingsfahrten im Simulator?
Zendeli: Für die Abstimmung des Rennautos keine allzu große. Da muss man vorsichtig sein. Man kann auch mit komischen Abstimmungen am Simulator sehr schnell sein. Aber um den Rhythmus einer Rennstrecke aufzunehmen und die Bremspunkte schnell zu finden ist ein Simulator eine große Hilfe. Da kann man auf der Rennstrecke schon in den ersten fünf Runden alles fixen und schnell das Limit finden. Ohne Simulator dauert das bestimmt einen ganzen Tag.
Was für Ziele haben Sie sich für Frankreich und Österreich gesetzt?
Zendeli: Ich will auf jeden Fall Punkte holen. Im ersten Rennen möchte ich unter die Top Ten, im zweiten Lauf gibt es dann nur noch für die ersten Acht Punkte. Ideal wäre es natürlich im ersten Rennen Achter zu werden, denn dann würde ich am Sonntag von der Pole Position starten. Mein Team und ich wollen Schritte nach vorne machen. Das ist das Wichtige. In Frankreich versuchen wir Punkte zu holen, dann wollen wir dauerhaft in den Top Acht fahren.