Wattenscheid. . Die SG Wattenscheid 09 kann den Klassenerhalt in der Regionalliga in Verl perfekt machen. Doch hinter den Kulissen rumort es.

Es ist nur noch dieser letzte Schritt, den die Mannschaft gehen muss. Und vielleicht tut ihn auch ein anderes Team für die SG Wattenscheid 09. Denn am vorletzten Spieltag dieser in weiten Teilen turbulenten Regionalliga-Saison scheint sich eine sportliche Entscheidung abzuzeichnen. Vor dem Auswärtsspiel beim SC Verl (Samstag, 14 Uhr) gibt die Tabellensituation für die Mannschaft von Farat Toku Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Denn sowohl bei einem eigenen Sieg als auch bei einem Remis des Tabellenführers Viktoria Köln gegen den abstiegsbedrohten SV Straelen wäre die SGW gerettet.

Da interessiert es nur am Rande, auf welchem Platz die Nullneuner in der Endabrechnung die Saison beenden. Ob es noch für die Qualifikation für den DFB-Pokal reicht oder nicht, ist Trainer Toku erst recht egal: „Unsere volle Konzentration gilt dem Klassenerhalt. Und da der noch nicht erreicht ist, interessiert mich nichts anderes“, erklärt der 39-Jährige vor dem Auswärtsspiel bei den Ostwestfalen.

Am Freitag hat es eine Sitzung gegeben

Während sich Toku wie erwartet auf das Sportliche fokussiert hat, machten am vergangenen Donnerstagnachmittag unangenehme Gerüchte die Runde. Die Vereinsführung des Regionalligisten ist nach Recherchen dieser Redaktion zerstritten, es gibt höchst unterschiedliche Auffassungen von der gemeinsamen Zusammenarbeit. In erster Linie stören sich die im März neu in den Aufsichtsrat gewählten Mitglieder wohl daran, dass Hauptgeldgeber und Gremiums-Chef Oguzhan Can keine konkrete Zahl für den Etat der kommenden Saison beziffern will.

Aus diesem Grund hat es nach gesicherten WAZ-Informationen am Freitag eine entsprechende Sitzung gegeben haben. Auf dieser soll ein Ultimatum gestellt worden sein. Der Grund: Sportdirektor Peter Neururer würde gern eine regionalligataugliche Mannschaft für die kommende Saison auf die Beine stellen. Das geht nicht ohne konkrete Zahlen – die der erste Mann im Verein nun wohl geliefert hat.

Nach WAZ-Informationen sind nach der ausführlichen Aussprache alle Ungereimtheiten beseitigt. Diese Saison ist demnach durchfinanziert, das soll auch für die kommenden beiden Spielzeiten gelten. Noch am späten Freitagnachmittag soll Sportdirektor Neururer die Mannschaft über den positiven Ausgang des Gesprächs unterrichtet haben.

Gegenüber dieser Redaktion hatte Peter Neururer in der vergangenen Sache vorsichtig seiner Ungeduld Luft gemacht. Vor dem Spiel bei Rot-Weiss Essen (2:1) hatte er im Interview betont, dass er sein Wort gegeben habe. „In einer Situation – und da bin ich ganz ehrlich –, in der mir allerdings etwas anderes erzählt wurde.“

Sportdirektor Neururer bleibt

Das kann nur heißen: Er tappte bis zum gestrigen Freitag völlig im Dunkeln. Die Bereitschaft, sich weiter in den Dienst des Klubs zu stellen, hatte er dabei längst an Bedingungen geknüpft: „Jetzt stehen wir alle miteinander in dieser Situation, aber da ich mein Wort gegeben und bei anderen Vereinen deswegen abgesagt habe, muss ich dazu stehen. Zumindest so lange ich die Möglichkeit sehe, dass sich alles zum Positiven wendet.“ Damit steht fest: Neururer bleibt. Und er kann arbeiten.