Grumme. . Einen Titel haben sie nicht gewonnen. Dennoch feierten die Teams von Okinawa-te Wattenscheid nach der Heim-DM im Ruhrcongress ihre Medaillen.
Der Heimvorteil brachte den Karate-Assen des ausrichtenden Vereins Okinawa-te Wattenscheid diesmal kein Glück. Bei den Deutschen Meisterschaften scheiterten die Wattenscheider Karateka knapp an ihren Gegnern und mussten sich bei den Titelkämpfen im Ruhrcongress mit Silber und Bronze begnügen. Kämpfer Daniel Gude bilanzierte: „Da war viel mehr drin. Nächstes Mal holen wir uns den Pott wieder.“
Dabei fing alles so gut an. In den Vorkämpfen blitzte das Können der erfolgsverwöhnten Athleten auf. Manche Fights entschieden die Wattenscheider schon nach 15 Sekunden für sich. Sogar mit Ippon, der höchsten Wertung. Doch später schlichen sich Konzentrationsmängel ein. Vorjahressieger Till Nonhoff schied schon in der Vorrunde aus. Alle anderen Akteure teilten im Einzel das gleiche Schicksal.
Daniel Gude ist der Pechvogel des Abends
Der Pechvogel des Abends war Daniel Gude. Beim entscheidenden Kampf um den Einzug ins Finale versagten die Kampfrichter dem Wattenscheider erst eine Wertung, dann kassierte er leichtsinnig einen Treffer. Später, im Mannschaftswettbewerb, wurde Gude sogar niedergeschlagen. Zu ungestüm wollte er den Sieg und vernachlässigte die Deckung.
Als die Wattenscheider auch im Halbfinale der Teams zu scheitern drohten, gelang Vorjahressieger Till Nonhoff in den letzten Sekunden des Fights der entscheidende Treffer. Er bewahrte Wattenscheid somit vor einer Blamage und verwies die Mannschaft aus Wenden auf die Plätze.
Daniel Wessendorf macht im Finale Druck
Im Finale hieß der Gegner Baden-Baden. Gleich zu Beginn des Kampfes machte Daniel Wessendorf Druck. „Jetzt geht’s um alles oder nichts“, rief Chefcoach und Mitorganisator der DM, Klaus Wiegand, von den Rängen. Doch der Schwarzwälder Luca Weingötz hielt stand, parierte die Angriffe seines Kontrahenten, um selbst den entscheidenden Treffer zu landen.
Daniel Gude hatte im Anschluss die undankbare Aufgabe, gegen Dustin Deißler, den frisch gebackenen Deutschen Meister, anzutreten. Auch in diesem Kampf agierte der Wattenscheider glücklos. In der hitzigen Auseinandersetzung behielt der Baden-Badener die Nerven, punktete sauber. Als Gude mit der Brechstange versuchte, verlorenes Terrain wieder gut zu machen, schlug ihn Deißler nieder. Die Disqualifikation blieb aus, und Wattenscheid gab sich geschlagen: Till Nonhoff trat im dritten Kampf nicht mehr an.
Trainer Marcus Haack ist zufrieden
Marcus Haack, der die Wattenscheider Mannschaft auf das Turnier vorbereitet hatte, zeigte sich dennoch zufrieden: „Es war super knapp. Auf dem Niveau spielt auch Glück eine Rolle. Die Jungs sind alle noch jung und auch ein wenig unerfahren“, sagte der Coach. „Wir sind aber auf dem richtigen Weg, waren auf Augenhöhe.“ Klaus Wiegand pflichtete ihm bei: „Die Zukunft gehört uns.“ Die Kämpfer sehen das auch so und feierten nach anfänglicher Enttäuschung überschwänglich die Vize-Meisterschaft – im Bermudadreieck.
Das Kumite (Kampf) Team der Damen errang mit Franziska Grießhammer, Diana Volk und Julia Karakov die Bronzemedaille.