Vier Spiele, zwei Kreispokalsieger: Beim Finaltag auf dem Platz des FC Altenbochum laufen am 1. Mai acht Teams auf. Eine Freundschaft muss ruhen.

Es ist großer Finaltag Am Pappelbusch: Der Moritz-Fiege-Kreispokal wird am heutigen Mai-Feiertag auf der Sportanlage des FC Altenbochum ausgespielt, und der Gastgeber ist mittendrin. Um 16.45 Uhr steigt das Endspiel zwischen dem Bezirksligisten und dem Westfalenligisten Wiemelhausen. Vorher um 12.30 Uhr – zwischen den Spielen der Frauen – geht es für Hordel und die SG Welper um Platz drei.

Altenbochum und Wiemelhausen kennen sich gut: Häufig haben die Teams gegeneinander getestet, zwischen den Spielern gibt es zahlreiche Verbindungen, und auch die Trainer sind alte Bekannte. Als Jürgen Heipertz damals als Leiter des VfL-Talentwerks fungierte, war Frank Rinklake erst U16-, später U17-Trainer. Daraus ist eine Freundschaft entstanden, die einen Tag lang ruhen muss. Der gegenseitige Respekt ist aber da.

Heipertz zieht vor seinem Trainerkollegen den Hut

„Ich muss den Hut davor ziehen, was Frank für eine Arbeit in Altenbochum leistet. Er hat die Mannschaft toll entwickelt, das ist kein normaler Bezirksligist. Ich schätze ihr Niveau deutlich höher ein“, sagt Concordia-Trainer Heipertz: „Trotzdem haben wir natürlich den Anspruch, unseren Titel zu verteidigen.“ Wiemelhausen stand in den letzten vier Jahren dreimal im Endspiel und holte zweimal den Sieg, zuletzt im vergangenen Jahr.

Für Altenbochum wäre ein Pokalsieg das Sahnehäubchen auf eine starke Saison. Lange Zeit blieb der FCA ungeschlagen und grüßte von der Tabellenspitze. Nach einer kleinen Schwächephase hat sich das Team wieder gefangen und immer noch die Chance auf den Aufstieg. Trotzdem hat der Pokal große Bedeutung.

Altenbochum rechnet sich etwas aus

„Wir sind froh, dass wir es bis ins Endspiel geschafft haben, jetzt wollen wir auch den letzten Schritt machen. Wir wollen mutig auftreten und sind sicher, dass wir der Concordia Schwierigkeiten bereiten können. Alle sind heiß“, sagt Altenbochum-Trainer Rinklake. „Es wird allerdings ein hartes Stück Arbeit. Wir müssen hellwach sein.“

Die Wiemelhauser, die in der Westfalenliga auf Platz sechs stehen, sind gewarnt: Mit Ivo Kleinschwärzer spielt auf gegnerischer Seite ein Ex-Concorde, und im Winter trennte man sich bei einem Test 2:2.

Der Sieger darf nächste Saison im Westfalenpokal spielen und bekommt obendrein ein Testspiel gegen den VfL Bochum. Auf die Einlösung aus dem letzten Jahr wartet Wiemelhausen allerdings immer noch. „Wir haben uns bemüht. Ich habe Verständnis, dass nicht jeder Termin passt, aber wir reden über den Zeitraum von einem Jahr. Das finde ich merkwürdig“, so Heipertz. Im Siegesfalle könnte die Concordia ja gleich Hin- und Rückspiel vereinbaren.

Bei den Frauen ist Höntrop der Favorit

Der Feiertag steht auch bei den Frauen ganz im Zeichen des 17. Moritz-Fiege-Fußball-Cups. Auf dem Kunstrasenplatz am Pappelbusch eröffnen die Fußballerinnen des SV Altenbochum 01 und des TuS Harpen mit dem Spiel um den dritten Platz (10:30 Uhr) den Finaltag beim FC Altenbochum. Um 14.30 Uhr kommt es zum Endspiel der Frauen. Dort stehen sich, wie schon im letzten Jahr, Kreisligist SV Eintracht Grumme und Westfalenligist SV Höntrop gegenüber. „Wir wissen, mit wem wir es da zu tun bekommen, und dass wir der Underdog sind“, sagt Grummes Trainer Christian Amann. „Aber mit der Rolle fühlen wir uns auch ganz wohl.“

Das Überraschungs-Team der Eintracht darf bereits stolz sein, im Finale zu stehen, unter anderem dank der Siege gegen höherklassige Teams wie Bezirksligist SV Waldesrand Linden. „Der Druck liegt jedenfalls bei Höntrop“, stellt Amann fest und meint, „dass wir alles dafür tun werden, um für eine Überraschung zu sorgen.“

Der SVH gewann im Vorjahr gegen Grumme mit 7:1

Für Höntrops Fußballerinnen geht es zudem auch um die Titelverteidigung. „Als klassenhöheres Team haben wir natürlich die Favoritenrolle inne und wollen der auch gerecht werden“, sagt SVH-Trainer Hans Skopek, erinnert sich jedoch auch an das letzte Jahr und ist überzeugt, „dass das nicht einfach wird und wir Vollgas geben müssen.“

Im letzten Endspiel hatten die Höntroperinnen vor allem in der ersten Halbzeit Probleme, am Ende setzte sich der Westfalenligist aber glatt mit 7:1 durch. „Wir müssen es sehr ernst nehmen, weil es ansonsten nach hinten los gehen wird“, warnt Hans Skopek.