Regensburg. . 1:0 geführt und keinen Punkt gewonnen. Der VfL Bochum hat das Zweitliga-Spiel beim SSV Jahn Regensburg mit 1:2 verloren. Völlig verdient.

Wieder geführt, wieder nichts geholt: Der VfL Bochum rutscht in der 2. Liga weiter ab. Nach dem 1:2 beim konsequenteren SSV Jahn Regensburg findet sich der zu Jahresbeginn noch so ambitionierte Revierverein erstmals seit dem achten Spieltag in der unteren Tabellenhälfte wieder.

Die Partie beginnt überaus schwungvoll

VfL-Trainer Robin Dutt vertraute wie erwartet auf fast die gleiche Startelf wie gegen den Hamburger SV. Ausnahme: Für den verletzten Tom Weilandt kehrte Chung-Yong Lee auf den Rasen zurück. Und die Partie begann, wie das Hinspiel vor einem halben Jahr, dieses so furiose wie kuriose 3:3, zu Ende gegangen war: überaus schwungvoll mit Chancen hüben wie drüben.

Ganz anders als beim Spiel gegen den HSV hatten beide Teams viel Platz zwischen den Strafräumen. Regensburg versuchte es dabei häufiger mit langen Bällen und dem zweiten Ball, Bochum bevorzugte das Kurzpass-Spiel.

Beide Mannschaften erspielten sich Chancen und zwar nicht zu knapp, wobei der SSV Jahn in den ersten 20 Minuten klar im Vorteil war. Gleich zu Beginn ging der Schachzug von SSV-Trainer Achim Beierlorzer, auf der rechten offensiven Seite den schnellen Sebastian Stolze zu bringen, fast zu 100 Prozent auf. Stolze marschierte viel zu einfach am erst 17-jährigen Stelios Kokovas vorbei, flankte präzise in die Mitte, wo Jann George den Ball an den Pfosten beförderte. Glück gehabt.

Saglam setzt offensiv Akzente

Weiter ging es: Görkem Saglam, offensiv auffälligster Bochumer, setzte einen Freistoß in den Winkel, Torwart Philipp Pentke parierte (6.). In Minute 19 düpierte wieder Stolze in Kokovas und Hoogland diesmal gleich zwei Bochumer, doch seinen Querpass konnte Thalhammer nicht verwerten: Der Ball flog deutlich drüber.

Der VfL, dessen gefälligen Kombinationen zu oft der letzte Pass in die entscheidende Zone fehlte, meldete nun auch Tor-Ansprüche an. Erst scheiterte Saglam nach klugem Pass von Stefano Celozzi am Keeper, dann rauschte der Flugkopfball von Patrick Fabian knapp links vorbei (25./26.). Die Partie beruhigte sich nun ein wenig, bevor der VfL kurz vor der Pause fast den Nackenschlag kassiert hätte. Doch Sargis Adamyans Schuss, abgefälscht von Hoogland, landete am Außenpfosten.

Handelfmeter: Hinterseer trifft

Nach der Pause der Schock – für Regensburg. Ein Pass von Saglam berührte den am Strafraumrand ausgestreckten Arm von Saller, und anders als noch gegen den HSV entschied der Schiedsrichter in Person von Christof Günsch auf Handelfmeter. Lukas Hinterseer sagte Danke und schob rechts unten ein.

Doch wie so oft in dieser Saison gab die Führung keinen Halt – im Gegenteil. Marco Grüttner legte per Fallrückzieher von der Torauslinie auf, George rauschte heran und knallte den Ball aus elf Metern in die Maschen. 1:1.

Spiel gedreht in nur acht Minuten

Und der Jahn legte nach, weil Bochum in den Zweikämpfen nicht mehr zupackte, sondern zuschaute, und Regensburg – mit etwas Glück – das Tor erzwang. Erst parierte Manuel Riemann noch den Schuss von George, doch wieder kam der Ball per Fallrückzieher zu einem Regensburger. Marco Grüttner entwischte im Rücken von Hoogland und köpfte aus kurzer Distanz ein. Spiel gedreht in nur acht Minuten.

Trainer Robin Dutt reagierte mit einem Doppelwechsel: Leih-Stürmer Silvere Ganvoula und der 20-jährige Baris Ekincier, der damit sein Zweitliga-Debüt feierte, kamen für die völlig enttäuschenden Pantovic und Tesche. Doch die Defensiv-Arbeit des VfL blieb schlampig, Regensburg war längst deutlich energischer, präsenter in den Zweikämpfen, fand immer wieder Lücken. George verstolperte das 3:1 (76.), Bochum dagegen brachte nur noch eine Chance zustande in der Nachspielzeit, als Patrick Fabian über das Tor köpfte.