Die SG Wattenscheid 09 landet einen Coup: Peter Neururer wird Sportlicher Leiter des vor kurzem noch von Insolvenz bedrohten Regionalligisten.
Die Dinge geraten zunehmend in Bewegung bei der SG Wattenscheid 09, die ja noch zum Jahreswechsel kurz vor der Insolvenz zu stehen schien und ihr Überleben vor allem dem Engagement der zahlreichen Unterstützer und einer Crowdfunding-Aktion zu verdanken hat. Zwei neue Sponsoren, die Verkaufsplattform SportSpar.de und das Autohaus Wicke als zusätzlicher lokaler Partner, helfen künftig dem Regionalligisten, die Mitgliederversammlung rückt näher und damit auch die Neubesetzung von etlichen vakanten Positionen, und - last but not least - wird der Klub am heutigen Donnerstag einen neuen Sportlichen Leiter präsentieren und damit einen Coup landen: Peter Neururer wird die sportliche Kompetenz des Regionalligisten rapide erhöhen, ebenso wie den Promi-Grad.
Neururer wurde im letzten Heimspiel gegen Wiedenbrück auf der Tribüne im Lohrheidestadion gesichtet, nur zwei Sitze neben dem SG-Aufsichtsratsvorsitzenden Oguzhan Can. Der Marler, der im Dezember 2014 nach einem Zerwürfnis mit dem damaligen Sportvorstand Christian Hochstätter beim VfL Bochum den Dienst als Trainer quittieren musste, ist für Regionalliga-Verhältnisse ein Kracher, allein schon des Namens wegen.
Der 63-Jährige kennt Wattenscheids Trainer Farat Toku recht gut, weil der einst beim Zweitligisten ein Praktikum absolviert hat und dabei prächtig harmonierte mit dem stets kumpelhaft auftretenden Fußballlehrer. Dass sich einige Wattenscheider Verantwortlichen im Ruhrgebiet hier und dort nach Neururer erkundigt haben sollen, gab dem Gerücht zusätzliche Nahrung.
Schließlich kommt auch noch Josef Schnusenberg ins Spiel. Der ehemalige Präsident des FC Schalke 04 hat ja, wie weithin bekannt ist, vor ein paar Monaten seine Bereitschaft erklärt, die SG Wattenscheid 09 zu unterstützen. Kooptiertes, also berufenes Mitglied des damals fast verwaisten Wattenscheider Aufsichtsrates ist er schon, und gestern ließ er im Gespräch mit dieser Redaktion keinen Zweifel daran, dass er sich am 29. März den Mitgliedern der SG 09 zur Wahl stellen wird. „Ja, ich werde das tun. Es gibt viel Regelbedarf. Und es muss schon auch ein vernünftiger Vorstand her“, sagte Schnusenberg und warf damit gleich einen Blick in die Zukunft.
Schnusenberg, so heißt es, hält überdies große Stücke auf Trainer Farat Toku. Womit sich der Kreis schließen könnte. Dass sich Trainer und Sportlicher Leiter mögen, ist sicher nicht die schlechteste Basis für die künftige Zusammenarbeit.