Wattenscheid. . Der Wattenscheider Verein Okinawa-te richtet demnächst bereits zum sechsten Mal in Folge die Deutschen Meisterschaften aus.
Die Deutschen Karateka lieben Bochum. Das ist ganz offensichtlich. Denn der Wattenscheider Verein Okinawa-te richtet demnächst bereits zum sechsten Mal in Folge die Deutschen Meisterschaften aus - allerdings nicht ganz freiwillig. Verbandspräsident Josef Kröll hat Vereinstrainer Klaus Wiegand geradezu gedrängt, das sportliche Großevent am 4. Mai erneut im Bochumer RuhrCongress auszurichten.
„Das Freizeitangebot, also das Bermudadreieck, die Lage der Hotels und des Austragungsortes sind hervorragend“, sagt der Münchener Kröll. Das hätten andere Städte, die das Turnier gern einmal veranstalten möchten, nicht. „Die Organisationsleitung und deren Helfer haben das Turnier immer zur vollsten Zufriedenheit organisiert“, so Kröll weiter.
Klaus Wiegand freut sich zwar über das Lob, weiß aber auch um die Bürde des Ausrichters. Jedes Jahr haben der Coach und seine rund 50 Freiwilligen alle Hände voll zu tun, die Meisterschaften zu organisieren. 100 Hotelzimmer müssen allein für die Offiziellen gebucht werden. Für die etwa 800 Teilnehmer suchen die hiesigen Organisatoren nach Hotels im Umfeld des RuhrCongresses. Am Wettkampftag selbst gilt es, die Besucher zu empfangen und zu bewirten. An den sechs Kampfflächen sitzen Zeitnehmer, Assistenten der Richter, Listenführer usw. Sie gewährleisten den reibungslosen Ablauf des Mammut-Turniers. Ohne Routine ist das kaum zu bewerkstelligen. Das wissen auch die Verbandsoberen.
Parallel zum Wettkampf organisieren Wiegand und seine Helfer in der benachbarten Rundsporthalle auch noch ein Trainer-Seminar, das immer an die DM gekoppelt wird. Dort erwerben die Vereinstrainer vom Chefinstruktor der Japan Karate Association, Hideo Ochi, wichtige Lizenzen für die Ausbildung der Budosportler.
Bochum und Wattenscheid genießen nicht nur für ihre Organisation große Anerkennung in der Karateszene. Bislang sind die Wattenscheider Karateka in jedem Jahr zumindest ins Finale der nationalen Titelkämpfe gekommen und haben das Turnier schon mehrfach in verschiedenen Disziplinen gewonnen. Klaus Wiegand, der auch Sportdirektor des nationalen Verbandes ist, trainiert bis zu sechs Mitglieder der Nationalmannschaft unter der Woche in der Pestalozzi Realschule.
Wiegand hat den Verein Okinawa-te 1974 gegründet. Mittlerweile zählt der Club knapp 160 Mitglieder. Die meisten von ihnen haben schon aktiv oder als Helfer an Deutschen Meisterschaften teilgenommen. Geht es nach dem Willen von Josef Kröll, wird das auch in Zukunft so bleiben. „Klaus Wiegand und sein Team haben auch schon Welt- und Europameisterschaften ausgerichtet. Es lief immer bestens“, sagt der Verbandschef. Für den Wattenscheider Verein werden diesmal zwei Teams bei den Senioren an den Start gehen.