Marius Probst hat es geschafft: Wenn in Glasgow bei der Hallen-EM das 1500-Meter-Finale gestartet wird, ist der Läufer vom TV Wattenscheid dabei.

Marius Probst hat es geschafft: Wenn am Sonntag um 20.01 Uhr im schottischen Glasgow bei der Hallen-Europameisterschaft das 1500-Meter-Finale gestartet wird, ist der Läufer vom TV Wattenscheid dabei. Vor zwei Jahren hatte Probst den EM-Endlauf noch um 19 Hundertstel verpasst, diesmal hat es gereicht für den U23-Europameister. Als Zweiter des ersten von drei Vorläufen hinter dem Briten Neil Gourley kam es für Probst gar nicht auf eine herausragende Zeit an. Denn die jeweils zwei Erstplatzierten sowie die drei folgenden Zeitschnellsten qualifizierten sich für das Finale.

Damit wird Probst diese Europameisterschaften praktisch beschließen. Der Endlauf über 1500 Meter ist der vorletzte Wettbewerb in Glasgow, danach kommen nur noch die Entscheidungen über die 400-Meter-Distanz.

In der schottischen Metropole hatte der gebürtige Herner, der auch mal Nachwuchsfußballer bei der Westfalia war, eine ganz gute Auslosung erwischt. Und Probst bewies, dass er in den letzten Jahren viele wichtige Renn-Erfahrungen gesammelt hat. Der 23-Jährige hielt sich in Lauerstellung und ließ sich niemals abhängen, weder zu Beginn des Vorlaufs, als der Norweger Filip Ingebritsen das Tempo bestimmte, noch vier Runden vor Schluss, als Neil Gourley das Feld mit einem langgezogenen Spurt auseinanderzog.

Trotz seines Endspurtes reichte es nach 3:46,93 Minuten nur zu Rang drei für Probst, doch weil Ingebritsen über die Markierung der Innenbahn getreten war, wurde dem Wattenscheider Mittelstreckler Rang zwei nachträglich zugesprochen. Damit war der Einzug ins Finale geschafft, über die Zeit hätte es wohl nicht gereicht.

Deshalb war Marius Probst anschließend auch nicht wirklich glücklich mit seinem Lauf. „Es war nicht mein bestes Rennen. Ich habe zwar versucht, immer aufmerksam zu bleiben und meine Position zu finden, aber es war so viel Rempelei. Es war mehr so ein „Step and Go“ wie beim Fußball als ein flüssiges Rennen. Und ich bin immer mehr aus dem Schritt gekommen“, sagte der selbstkritische Lehramts-Student, der im Finale DLV-Beistand haben wird. Karl Bebendorf vom Dresdener SC schaffte es in einem schnelleren Vorlauf über die Zeitregelung ebenfalls in den Endlauf.