Hiltrop. . Die U19 des VfL Bochum muss am Freitag bei Borussia Mönchengladbach auf zahlreiche Stammspieler verzichten.
Es ist ein ungewohntes Bild beim Training der Bochumer A-Junioren, wenn Alexander Richter nicht nur am Seitenrand beobachtet, sondern auf dem Platz die Kommandos gibt. Der Nachwuchsleiter hat nach dem Wechsel von Dimitrios Grammozis zum Zweitligisten Darmstadt 98 das Traineramt bei der U19 des VfL übernommen. Vor dem Spiel der U19 am Freitagabend (18.30 Uhr) in Mönchengladbach hat er alle Hände voll zu tun, denn neun Spieler drohen auszufallen.
Richter war in der Vergangenheit immer mal wieder bei den Nachwuchsteams eingesprungen, wenn Not am Mann war. Nun wird er wahrscheinlich bis zum Sommer an der Seite von Co-Trainer Daniel Engelbrecht die A-Junioren anleiten. „Wir müssen das Feld der Kandidaten erst einmal sondieren. Wir suchen einen Fußball-Lehrer, der zu uns passt. Wir wollen sehen, was kommt, haben aber keine große Eile“, verrät Richter, der sich persönlich auf die Arbeit mit der Mannschaft freut: „Für mich ist das eine spannende und reizvolle Aufgabe.“
Die Spieler, sagt Richter, hätten den Trainerwechsel professionell angenommen: „Sie kennen das Geschäft und legen weiterhin eine gute Mentalität an den Tag.“ Die zeigten sie auch am vergangenen Sonntag im Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln – jedenfalls über 85 Minuten. Dann kassierte die Talentwerk-Elf zwei Gelb-Rote Karten und den späten Ausgleich. Die personelle Situation hat sich dadurch enorm verschlechtert.
Furkan Sagman und Michael Martin sind wegen ihrer Ampelkarten gegen Gladbach gesperrt, außerdem müssen Lars Holtkamp und Jan Wellers ihre fünfte Gelbe Karte absitzen. Moritz Römling ist bei den Profis eingeplant, dazu steht hinter Philip Aboagye und Okan Yilmaz ein großes Fragezeichen. Und Julian Höllen und Özkan Terzioglu sind ja ohnehin noch verletzt.
„Alle im Kader sind motiviert“, meint Richter dennoch und fordert: „Wir müssen früh attackieren, in Ballbesitz kommen und unser Spiel durchbringen. Dafür brauchen wir eine hohe Laufleistung, denn Gladbach ist eine spielstarke Mannschaft.“ Im Hinspiel gewannen die Fohlen mit 3:0, ins neue Jahr sind sie mit vier Unentschieden in Folge gestartet und damit auf Platz sieben abgerutscht.
Die B-Junioren des VfL mussten zwei Niederlagen hintereinander zu Beginn der Rückrunde hinnehmen. Und ausgerechnet jetzt kommt der bislang ungeschlagene Spitzenreiter Borussia Dortmund an die Hiltroper Straße (Sonntag, 11 Uhr). „Wir haben uns den Start ins Jahr sicher anders vorgestellt, aber wir haben noch einige Spiele vor uns, in denen wir in der Hinrunde etwas liegen gelassen haben. Diese Punkte wollen wir uns wiederholen, vielleicht fangen wir ja am Sonntag damit an. Wir freuen uns jedenfalls auf das Spiel“, sagt Trainer David Siebers.
Die Dortmunder dominieren die Liga, haben die meisten Treffer erzielt und die wenigsten kassiert. Der Shootingstar und Kapitän des Teams ist Youssoufa Moukoko. Der 14-Jährige kam in 17 Partien bereits auf 31 (!) Treffer, bereitete zudem sechs weitere vor. „Es wäre ein großer Fehler, sich nur auf ihn zu konzentrieren. Die ganze Mannschaft ist individuell stark besetzt“, meint Siebers.
Die Teamstärke des BVB bekamen die Bochumer im Hinspiel zu spüren, wo Moukoko ohne Treffer blieb, die Dortmunder aber dennoch 3:0 siegten. Siebers, der bis auf Marius Herden auf alle Spieler zurückgreifen kann, hat gegen den Spitzenreiter einen klaren Plan: „Der BVB wird das Spiel an sich reißen, wir müssen konzentriert verteidigen, die Bälle geradlinig klären und auf Konter lauern.“