Beherrschendes Wattenscheider Thema war im Vorfeld der Sparkassen-Masters ohne Zweifel der Verzicht der SG Wattenscheid 09.

Beherrschendes Wattenscheider Thema war im Vorfeld der Sparkassen-Masters ohne Zweifel der Verzicht der SG Wattenscheid 09. An dem Regionalligisten konnten sich die unterklassigen Rivalen aus dem Westen der Stadt in der Vergangenheit immer reiben, ein Erfolg in dem grundsätzlich ungleichen Kräftemessen war gut für den Ruf. Oder, wie Martin Baß vom SV Höntrop es formuliert: „Die SG 09 hat immer eine Mannschaft gestellt, gegen die man hoch motiviert war.“

An Motivation sollte es aber auch ohne den Regionalligisten nicht mangeln, ganz im Gegenteil. Zwar sind nun die beiden Landesligisten VfB Günnigfeld und DJK Wattenscheid zweifellos favorisiert, aber die ganz große Ausnahmestellung, wie sie die Sportgemeinschaft stets inne hatte, haben sie nicht. Vielleicht kommt es dem Turnier ja sogar zugute, dass die Klassenunterschiede nicht mehr so groß sind und der Wettbewerb damit noch eine Spur spannender.

Das ist jedenfalls die Hoffnung von Rot-Weiß Leithe. Der B-Ligist hat die erste Enttäuschung nach dem Ausstieg des Regionalligisten und Nachbarn verdaut und will nun das Beste aus der Situation machen. Sicher wäre es nicht schlecht für die finanziell stark angeschlagene SG 09 gewesen, „sich auch in der Halle zu präsentieren“, sagt Leithes Pressesprecher Daniel Heckmann, aber die Dinge seien nun einmal so, wie sie sind.

Warfen die SG 09 raus und holten sich am Ende sogar den Titel im Vorjahr, die Jungs um Eppendorfs Arpe Halil (rechts).
Warfen die SG 09 raus und holten sich am Ende sogar den Titel im Vorjahr, die Jungs um Eppendorfs Arpe Halil (rechts). © Gero Helm

Die Rot-Weißen selbst seien bemüht, sich „als Veranstalter gut zu verkaufen, aber der Einzug in die Zwischenrunde ist nicht realistisch“, räumt Heckmann ein. Und Alexander Jacob, der kürzlich für Jörg Kramer als Trainer eingesprungen ist, präzisiert: „Mir kommt es darauf an, dass wir uns vernünftig und vor allem fair präsentieren. Und das gilt für unser komplettes Jubiläumsjahr.“ Der Klub feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Eine volle Halle mit guter Stimmung und entsprechende Einnahmen könnte der B-Ligist vor dem Beginn der Feierlichkeiten sicher gut gebrauchen.

Ganz auf den Fußball fokussiert ist man bei einem der beiden Gruppenfavoriten. „Wir haben ein paar Hallen-Experten in unseren Reihen, das zeigen auch unsere Ergebnisse im Vorjahr. Die Spieler sind ehrgeizig“, sagt Tibor Bali, Trainer des Landesligisten DJK Wattenscheid. Bali redet nicht lange um den heißen Brei herum, hat auch kein Problem damit, mit seiner Elf zu den Favoriten zu zählen. Entsprechend deutlich werden die Erwartungen formuliert. Bali: „Wir haben in den letzten Jahren mit den besten Hallenfußball gespielt. Das versuchen wir in diesem Jahr erneut und wollen damit unserer Favoritenrolle gerecht werden.“

Einer, der als Trainer im Vorjahr - mit SW Eppendorf - den Hallentitel gewonnen hat, strebt eine Wiederholung gar nicht erst an. Martin Baß, inzwischen Trainer beim SV Höntrop, hält es wieder so wie in den Jahren vor dem großen Triumph, als er stets seinen Co-Trainern das Zepter zur Winterzeit überließ. Eigentlich will sich Baß deshalb auch gar nicht groß zu den Chancen der Höntroper äußern, sagt dann aber doch, dass man eine „ordentliche Mannschaft stellen“ werde und auf den „Einzug in die Zwischenrunde“ hofft.

Dabei wird es Baß vor dem Anpfiff belassen. Jetzt ist sein Assistent gefragt. Fatih Moukhtari wird die Spieler, die für den Hallenzauber infrage kommen, aussuchen und natürlich auch während der Spiele coachen. „Ich werde mich nur auf die Tribüne setzen und mir alles angucken“, sagt Baß.