Wattenscheid. . Wattenscheid 09 muss bei der Sammelaktion den nächsten Rückschlag hinnehmen. Nun geht der Appell an die Unternehmer.
Es bleiben noch 15 Tage. Und bis zum Ablauf der Frist am 14. Januar haben die Verantwortlichen der SG Wattenscheid 09 nur einen Wunsch. Bereits zum zweiten Mal zog ein vermeintlicher Spender die Zusage zu einem größeren Betrag zurück. „Wir hoffen daher, dass uns in Zukunft nunmehr ehrliche Spenden erreichen“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.
Rückbuchung einer Großprämie
Seit dem Wochenende steht fest: Hinter dem mysteriösen Schrumpfen der Gesamtsumme um 20.000 Euro steht die Rückbuchung der verkauften Großprämie „Nennung im Stadionnamen.“ Ein weiterer großer Rückschlag für die Initiatoren der gemeinschaftlichen Finanzierung zur Rettung des finanziell angeschlagenen Regionalligisten.
Denn zu Beginn der Crowdfunding-Aktion, bei der zur Finanzierung der Restsaison 350.000 Euro eingesammelt werden sollen, hatte ein unehrlicher Spender eine sechsstellige Summe zugesichert. Allerdings konnte der Betrag nicht vom Konto des vermeintlichen Gönners abgebucht werden.
Spende über Facebook kommuniziert
Zuletzt platzte die Zahlung für die erworbene Nennung im Stadionnamen. Das Unternehmen „Camp Louis Mallorca“ hatte sich die Rechte gesichert und den Kauf über den eigenen Facebook-Account kommuniziert – doch auch dieser Betrag landete nicht auf dem Konto des Klubs.
„Das emotionale Hin und Her, was diese Menschen mit ihren Rückbuchungen verursachen, macht den Fans und Vereinsverantwortlichen natürlich arg zu schaffen“, heißt es von der SGW. Bis zum 14. Januar, so die Funktionäre weiter, werde man keine Auskunft mehr darüber geben, wer eine größere Prämie erworben hat.
Gleichzeitig richten die Organisatoren der Spendenaktion einen Appell an potentielle Geldgeber. Der Großteil der bisher eingesammelten Summe von über 96.000 Euro bestehe aus Kleinspenden und Prämienkäufen. Insgesamt haben sich über 1400 Spender beteiligt.
Wattenscheid fehlen noch über 250.000 Euro
Aber: „Derzeit fehlen noch Unternehmen und Betriebe, die ein Sponsoring mit einer mittleren oder größeren Summe leisten können.“ Etwas mehr als 250.000 Euro fehlen noch bis zum Erreichen der angepeilten Summe. Ist der Betrag erreicht, wird das Geld dem Verein ausgezahlt.
Nach eigenen Angaben benötigt der finanziell chronisch klamme Klub das Geld, um die Saison zu Ende spielen zu können.
Weil die Zeit allmählich drängt, werden die Fans kreativ. Einige suchen Relikte aus vergangenen Zeiten und bieten sie zum Verkauf an, um den Erlös zu spenden. Wiederum andere schlagen Aktionen vor, um den Bekanntheitsgrad der Spendenaktion zu erhöhen.
Der Verein zeigt sich unbeeindruckt von den bisherigen Rückschlägen: „Wir lassen uns dadurch nicht entmutigen. Der Verein ist ein wichtiger Bestandteil der Region und 99 Prozent der Nachrichten, die wir erhalten, bestätigen uns darin und geben uns viel Zuspruch.“