Die Mannschaft punktet, der Chef schweigt. Doch es ist längst Zeit für Klarheit beim Regionalligisten SG Wattenscheid 09. Ein Kommentar.

Seit Wochen wartet man bei der SG Wattenscheid 09 auf die Entscheidung. Geht es weiter? Falls ja: wie?

Falls nein: Warum gibt es dann immer noch einen Schrecken ohne Ende statt ein Ende mit Schrecken? Und damit wenigstens die Chance auf einen Neuaufbau. In welcher Klasse dann das Aushängeschild, die Regionalliga-Mannschaft, auch immer spielen muss oder darf ab der kommenden Saison, es ist längst Zeit für Klartext, für Gewissheit. Es geht um den Verein, nicht nur um eine Mannschaft.

Der aktuelle Zustand des Klubs ist untragbar. Die Regionalliga-Spieler erhalten seit Monaten kein Geld, umso bemerkenswerter sind ihre wöchentlichen Leistungen auf dem Platz. Ein Verdienst auch von Trainer Farat Toku, der wiederholt fast aus dem Nichts eine auch menschlich funktionierende Einheit geformt hat.

Die aktuelle Situation kann kein Dauerzustand sein

Doch das kann kein Dauerzustand sein, weder rechtlich noch moralisch. Kaum einer, vielleicht gar keiner in diesem immer noch vergleichsweise großen Traditionsverein mit einer immer noch vergleichsweise starken Jugendarbeit, die wie jeder Fußballverein damit auch wertvolle Sozialarbeit im Stadtteil leistet, weiß, was Sache ist. Oguzhan Can, der Aufsichtsrats-Chef, der bis auf den Vorsitzenden Dragan Markovic, der in seiner Firma arbeitet, und ein kooptiertes Aufsichtsratsmitglied ja niemand mehr neben oder gar hinter sich hat, ist gefordert, endlich für Klarheit zu sorgen.