Grumme. . Dank eines überragenden Solos von Tom Weilandt, gekrönt mit Treffer zum 1:0-Sieg, setzte sich der VfL Bochum gegen Darmstadt durch. Verdient.

Der VfL Bochum kann eine Führung doch noch ins Ziel bringen. Mit dem verdienten 1:0-Erfolg gegen den SV Darmstadt 98 kletterte der Zweitligist auf Rang fünf der Tabelle und blieb im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage.

Trainer Robin Dutt setzte auf die zu erwartende Startelf, Stefano Celozzi und Robbie Kruse ersetzten im Vergleich zum 2:2 in Fürth Tom Baack (Bank) und Chung-yong Lee (Länderspielreise). Da Timo Perthel wegen Knöchelproblemen nicht dabei war, rückte U19-Linksverteidiger Moritz Remling in den Kader. Der erst 17-Jährige, der auch in der kommenden noch in der A-Jugend spielen kann, durfte nach guten Trainingsleistungen erstmals hautnah Zweitliga-Luft schnuppern.

Die Partie lief auf überschaubarem Niveau schleppend an. Doch trotz eklatanter Mängel im Spielaufbau kam der VfL zu Chancen. Einen Schlenzer von Anthony Losilla lenkte Daniel Heuer Fernandes, der Torwart mit Bochumer Vergangenheit, zur Ecke. Auf der anderen Seite schenkte der ungewohnt unsichere Jan Gyamerah Darmstadts Marvin Mehlem mit einem groben Fehlpass die Gelegenheit zur Führung, doch der Stürmer schoss etwas überhastet vorbei.

Riemann leitet die beste Chance ein

Bochum gönnte sich einige haarsträubende Pässe in der eigenen Hälfte, einen davon bügelte Torwart Manuel Riemann aus und leitete mit seinem langen Ball auf Lukas Hinterseer die zunächst beste Chance des VfL ein. Am Ende streichelte Tom Weilandts Schuss aus spitzem Winkel den linken Außenpfosten (13.).

Bochum mühte sich, war aber zu oft unsortiert, es fehlte an Präzision. Aber auch die eher passiv ausgerichteten Lilien, bei denen die Ex-Bochumer Johannes Wurtz und Selim Gündüz am Ende eingewechselt wurden, patzten oft, bekamen spielerisch keine Linie in die Partie und ließen Robert Tesche nach Sidney Sams Ecke gänzlich unbewacht. Doch sein Kopfball deutlich über den Querbalken passte sich dem Niveau der Zweitliga-Mittelfeld-Mannschaften an.

Kein Zufall, dass die nächste Chance wieder vom Gegner begünstigt wurde. Eine zu kurze Kopfballabwehr nahm der beste Bochumer, Tom Weilandt, auf. Sein 20-Meter-Schuss ging knapp vorbei (36.). Weil Kruse und Tesche die starken Pässe von Weilandt nicht nutzten, blieb es beim 0:0 zur Pause.

Nach dem Wechsel stürmte der VfL auf seine Ostkurve zu, übernahm sofort klar die Kontrolle. Und hatte doch Glück, als die Abwehrkette wieder eine große Lücke bot, die Mehlem nach Marcel Hellers Pass frei vor Riemann wieder nicht nutzen konnte (57.).

Der Wille war geradezu greifbar, und Tom Weilandt setzte ihn in ein energiegeladenes, technisch sauberes Solo um. Noch vor der Mittellinie zog er los, vorbei an Dursun, vorbei an Sirigu. Ein Schlenker nach rechts, ein platzierter Flachschuss durch die Darmstädter hindurch aus 20 Metern ins linke Eck. 1:0 Bochum, 62. Minute. Dank einer überragenden Einzelleistung.

Bochum blieb am Drücker, und in Minute 70 gab es einen überraschenden Wechsel: Görkem Saglam feierte sein Saison-, sogar Jahresdebüt 2018, er kam für Sidney Sam.

Vor fast genau einem Jahr, Anfang November 2017 gegen Kaiserslautern, hatte Saglam zuletzt in einem Pflichtspiel für Bochum auf dem Rasen gestanden.

Bevor auch Silvere Ganvoula für den nach seiner Grippe in der Vorwoche entkräfteten Hinterseer kam, scheiterte der im zweiten Durchgang verbesserte Robbie Kruse an Heuer Fernandes. Diesmal aber ließ der VfL hinten nichts mehr anbrennen, so dass das von Ganvoula vergebene 2:0 gut zu verschmerzen war.