Stiepel. . Bei den Olympischen Jugendspielen in Argentinien erlebte Bochums Schwimmerin Anna Kroniger mehr als nur spannende Wettkämpfe.

Klar: Vor ihrer Reise nach Buenos Aires hatte sich Anna Kroniger Gedanken gemacht. Letztlich aber kam bei den Youth Olympic Games vieles doch ganz anders. Was nichts daran ändert, dass die Schwimmerin des SV Blau-Weiß Bochum bei den Olympischen Jugendspielen in der argentinischen Hauptstadt viele neue und unvergessliche Erfahrungen gesammelt hat. Die kurze Zusammenfassung der 18-Jährigen klingt so: „Ein cooles Erlebnis.“

Cool war vor allem das Leben im Olympischen Dorf. „Das ist extra für uns erbaut worden“, erzählt Anna Kroniger. Für fast 4000 Sportlerinnen und Sportler zwischen 14 und 18 Jahren aus 25 Ländern, von denen 75 aus Deutschland waren. „Wir haben viel geredet, uns viel ausgetauscht“, sagt sie. Und dabei hat sie auch etwas über Sportarten erfahren, „von denen ich zwar gewusst, die ich aber nicht wahrgenommen habe“, wie sie sagt.

Reichlich Zeit zum Quatschen gab es allein schon auf den Wegen durchs Olympische Dorf, zum Beispiel zum Essen. Apropos: Anna Kroniger war auch froh, wenn sie mal raus war. „Wir haben uns“, sagt sie und schmunzelt, „immer auf anderes Essen gefreut.“

Angebot für Jugendliche war cool

Cool war auch das Angebot für die jugendlichen Sportler. Obwohl Anna Kroniger vor ihren Wettkämpfen davon wegen der zwei Trainingseinheiten am Tag gar nicht so sehr viel mitbekommen hatte. In den Zelten wurden Workshops angeboten, bei denen es unter anderem um Doping ging. „Wir hatten auch einen Young-Change-Maker“, erzählt sie. So wussten die Athleten dank ihrer WhatsApp-Gruppe immer genau, was jeden Tag möglich ist, unter anderem auch, dass ein Karaoke-Abend stattfindet, bei dem alle Nationen ihr Land präsentieren sollten. Und was haben die Deutschen geträllert? „Atemlos von Helene Fischer“, sagt Anna Kroniger.

Cool waren auch die Schwimmwettkämpfe, allerdings nicht so richtig erfolgreich. Obwohl: Ihr Finale bekam die Psychologie-Studentin, die gerade noch dabei ist, sich an den Universitäts-Alltag und den deutlich höheren Aufwand als in der Schule zu gewöhnen – und zwar über 200 Meter Brust. „Die Stimmung war sehr gut, es war ausverkauft“, sagt Anna Kroniger.

Auf Platz acht mit der Staffel

Sie wurde schließlich Achte und schwamm beim letzten Wettkampf auch noch mit der deutschen Staffel auf Rang acht, nachdem sie über 50 und 100 Meter Brust das Rennen der besten Acht verfehlt hatte. „Wegen der Stimmung und des Gefühls war ich aber auch nicht mehr traurig, dass ich nicht die Zeiten und die Platzierungen erreicht habe, die ich mir erhofft hatte“, berichtet sie. Was aber auch mit dem Oktober-Zeitpunkt zu tun hatte. „Alle“, sagt Anna Kroniger, „sind ein bisschen schwächer geschwommen.“

Cool war ja auch schon die Vorbereitung, die Kick-off-Veranstaltung inklusive des Einkleidens. Da wurde den deutschen Sportlern mit auf den Weg gegeben, dass die Medaillen bei den Olympischen Jugendspielen nicht im Vordergrund stehen. Sondern? „Dass wir für Kulturen offen sind. Ich hatte dann auch gar nicht so sehr das Gefühl, dass der Sport im Fokus stand“, sagt Anna Kroniger. „Das war auch kein normaler Schwimmwettkampf. Ich hatte mir über das kulturelle Angebot nicht so viele Gedanken gemacht, aber dass ich das gesehen habe, war schon wichtig.“

Ein tolles Erlebnis

Es war eben ein cooles Erlebnis, das die Blau-Weiß-Schwimmerin in Buenos Aires hatte. Und irgendwie cool war es dann auch, wieder zu Hause zu sein. „Ich war sehr kaputt“, sagt Anna Kroniger. „Es war schon sehr anstrengend, immer so viele Leute um sich herum zu haben. Obwohl ich sehr gerne in Gesellschaft bin.“