Grumme. Der Australier Robbie Kruse musste das Training am Donnerstag abbrechen. Sein Einsatz für den VfL Bochum am Samstag in Kiel ist gefährdet.
Von Respekt spricht Robin Dutt gerne. Respekt, den ein Spieler haben müsse zum Beispiel vor der Leistung eines Mitspielers. Und natürlich auch vor dem Gegner, vor jedem Gegner. Wenn der VfL Bochum am Samstag in Kiel antritt, erübrigt sich das ohnehin: Der KSV Holstein Kiel, lobt Bochums Coach, sei ein Verein, „der aus sich heraus eine große Kraft hat“. Trotz des Trainerwechsels von Markus Anfang zu Tim Walter nach der bärenstarken Vorsaison, trotz der Abgänge zahlreicher Offensivkräfte ist der Klub aus dem hohen Norden auch in die neue Saison bestens reingekommen. Das jüngste 1:4 in Fürth war der erste Dämpfer, bei einem Heimsieg gegen Bochum aber würde Kiel (8 Punkte) am VfL (10) vorbeiziehen.
Kiel hat Qualität in der Offensive
Dutt nennt die „Qualität in der Offensive“, die Kiel mit dem Ex-Bochumer Janni Serra, mit Kingsley Schindler habe. „Es wird ein heißer Kampf“, ahnt Dutt. „Wir müssen unsere maximale Leistung bringen, wenn wir das Spiel gewinnen wollen. Und das wollen wir bestimmt.“
Auch der VfL hat ja bekanntlich eine starke Offensive, die gegen Ingolstadt zuletzt immerhin sechs Mal zuschlug. Von Wolke sieben herunterholen musste Dutt aber niemand: Intensität und Motivation im Training seien in dieser Woche genau so hoch gewesen wie zuvor. Der Coach erwähnt den hohen Konkurrenzkampf, dem sich jeder bewusst sei. „Wir haben alle Positionen doppelt gut besetzt. Das hilft uns Trainern natürlich, dass wir nicht zusätzlich jemand puschen müssen. Die Jungs wissen, dass ein Konkurrent da ist.“
Dutt freut sich über den Konkurrenzkampf
Das gilt in der Defensive, vor allem auf den Außenbahnen, ebenso wie in der Offensive, die zu Beginn der Englischen Woche mit den folgenden Partien gegen Dresden (Dienstag) und in Heidenheim (Samstag) eventuell nicht die gleiche sein kann wie gegen Ingolstadt. Robbie Kruse, gegen den FCI wie aufgedreht, musste am Donnerstag das Aufwärmprogramm abbrechen, den Australier plagten Probleme in der Wade. Sein Einsatz ist noch offen.
Ob er am Freitagnachmittag mitfliegt nach Hamburg und von dort weiterreist mit dem Bus nach Kiel, entscheidet sich heute. Ob er spielen kann, vielleicht erst morgen.
Sollte Kruse ausfallen, wäre Sidney Sam die erste Alternative. Im Training am Donnerstag, beim Abschluss-Spiel, machte Sam einen starken Eindruck. Ebenso wie Danilo Soares oder Jan Gyamerah. Von nachlassender Konzentration war nichts zu spüren. Sollte Kruse dabei sein, ist in Kiel also mit gleicher Startelf und gleichem Kader zu rechnen wie zuletzt.
Eisfeld wird operiert
Schlechte Nachrichten gab es am Donnerstag aber auch: Thomas Eisfeld, der zunächst konservativ behandelt worden ist, wird nun doch noch einmal am Knie operiert, am kommenden Montag in Berlin. In diesem Kalenderjahr wird er nicht mehr zum Einsatz kommen.
Beim am Kreuzband verletzten Milos Pantovic will man spätestens Anfang Oktober, wenn die Schwellung am Knie abgeklungen ist, entscheiden, ob eine Operation Sinn macht.