Wohl kaum ein Coach beim VfL kennt seine Mannschaft so gut, wie David Siebers, in der kommenden Saison U17-Trainer beim VfL Bochum.
Wohl kaum ein Trainer beim VfL kennt seine Mannschaft so gut, wie David Siebers. Der U17-Coach begleitet einige seiner Spieler schon im vierten Jahr. „Die Jungs wissen, was ich von ihnen verlange und umgekehrt“, sagt der 30-Jährige, der für den Trainerberuf lebt: „Ich verbringe quasi jeden Tag mit dem VfL. Für mich fühlt sich das aber nicht wie Arbeit an. Es war immer mein Traum, Trainer zu werden.“
Seine Trainerlaufbahn begann beim Hörder SC, da spielte Siebers selbst noch in der C-Jugend. „Ein F-Jugend-Trainer wurde gesucht, da habe ich spontan übernommen. Vier Jahre blieb er bei seinem Heimatclub. Als er volljährig wurde, wollte er den nächsten Schritt machen und schloss sich dem Hombrucher SV an. Der BVB wurde auf ihn aufmerksam und holte den jungen Herdecker 2007 in sein Team.
Beim BVB erlebte er in seinen vier Jahren unter anderem die heutigen VfL-Profis Thomas Eisfeld und Florian Kraft. In Dortmund merkte Siebers auch endgültig, dass der Trainerberuf für ihn mehr als nur ein Hobby ist: „Ich habe gesehen, was auf dem Niveau möglich ist. Das hat mich gepackt.“ Schließlich kehrte er für vier Jahre nach Hombruch zurück, wurde außerdem DFB-Stützpunkttrainer. Sein Leben hatte er zu diesem Zeitpunkt schon komplett auf die Trainerlaufbahn ausgelegt.
„Ich habe viel Zeit in das Thema Fußball gesteckt, aber auch viel Freude“, sagt Siebers. In Dortmund studierte er Sport und Psychologie auf Lehramt, schloss später in Sportmanagement ab. Seine Abschlussarbeit schrieb er zum Thema „Entwicklung eines Vermarktungskonzeptes für ein Nachwuchsleistungszentrum unter Berücksichtigung der sozialen Medien“. In gewisser Weise wurde damit beim VfL der Grundstein zur medialen Begleitung des Talentwerks in den sozialen Medien gelegt. Denn nach seinem Einstieg in Bochum als U14-Trainer im Jahr 2014 übernahm Siebers parallel eben diesen Teil beim VfL-Nachwuchs.
„In Bochum wurde in der Nachwuchsabteilung immer schon gute Arbeit gemacht, aber manchmal wurde das außerhalb nicht so wahrgenommen. Das wollten wir verbessern“, erzählt Siebers. Das Vorhaben ist gelungen, die Marke Talentwerk etabliert. Das hilft auch bei den Verhandlungen mit den Talenten. „Von der U9 bis zur U19 wurde uns diesmal nur ein Spieler abgeworben, den wir halten wollten“, berichtet der 30-Jährige.
Beim VfL hat er sich vom ersten Moment an wohl gefühlt. „Hier herrscht ein familiärer Umgang, gleichzeitig wird professionell gearbeitet. Das ganze Team sorgt dafür, dass nie Stillstand herrscht. Und der Nachwuchs erhält vom Verein eine hohe Wertschätzung“, sagt der A-Lizenz-Inhaber, der in kurzer Zeit einen beachtlichen Aufstieg hingelegt hat. Seine Mannschaft durfte er Jahr für Jahr begleiten, mittlerweile ist er als Trainer für die U17 und zusätzlich als Sportlicher Leiter für die U13 bis U16 zuständig. Dabei soll es nicht bleiben, in den nächsten Jahren strebt er den Fußball-Lehrer an.
Kann er denn überhaupt noch die Gedanken vom Lauf des Balles lösen und entspannen? „Ab und zu muss ich mal einen Gang rausnehmen. Ich bin dann auch gerne mit Menschen unterwegs, die nicht so viel mit Fußball zu tun haben. Meinen Urlaub verbringe ich oft in den Bergen. Da mache ich das Handy aus und genieße die Natur und die Stille. Aber nach ein paar Tagen juckt es mich dann doch wieder, auf dem Platz zu stehen. Das ist für mich mit das Schönste.“