Fabian Blondeel hat nach vielen erfolgreichen Jahren seine Tätigkeit für den Deutschen Rekordmeister DBC Bochum beendet.
Der Tornado, der am Mittwoch in Viersen wütete, hatte schwächere Ausläufer auch in Weitmar. Es stürmte draußen, aber ein Unwetter fand auch bei der Jahreshauptversammlung des DBC Bochum im Billardzentrum am Holtkamp statt. Dort beendete Vorsitzender Fabian Blondeel nach vielen erfolgreichen Jahren seine Tätigkeit für den Deutschen Rekordmeister mit Knalleffekt. Schon Tage zuvor hatten er und seine Söhne Lukas und Simon ihren Vereinsaustritt zum 30. Juni erklärt. Beim BC Crengeldanz in Witten haben die Drei bereits eine neue sportliche Heimat gefunden.
Tiefer Frust ist es, der Blondeel nach 34 Jahren aus dem Verein treibt. Er trete aus, so schrieb er den Mitgliedern, „aufgrund grundsätzlich unterschiedlicher Ansichten zur Neuausrichtung unseres Vereines. Unsere Ansätze waren es, auf eine breiter angelegte Mitgliederstruktur zu setzen, unseren Standort zu wechseln und die Bundesligamannschaft den Visionen der Nachwuchsarbeit anzupassen und dabei kurzfristig auf nationale Erfolge zu verzichten.“
Fehlende Unterstützung
Die fehlende Unterstützung der Mitglieder beim Auf- und Abbau des Coupe d’Europe im April in der Rundsporthalle war dem Ex-Vorsitzenden ebenso ein Dorn im Auge wie das aus seiner Sicht mangelnde Vereinsleben und die geringe Bereitschaft der Erstligaspieler, sich um den Nachwuchs zu kümmern, wobei Blondeel auch seine Söhne Simon und Lukas im Blick hat, die nur dank der Kooperation mit dem BC Krüzkämper Spielpraxis auf höherem Niveau erhielten.
Blondeel wollte mit Unterstützung der Stadt Bochum in den denkmalgeschützten Bahnhof Dahlhausen umziehen. Diesem Plan muss der Vorstand zunächst wohl zugestimmt, die Zusagen dann aber zurückgezogen haben. „Die Unterstützung von OB Thomas Eiskirch“, so Blondeel, „stand ebenso wie die von Bezirksbürgermeister Marc Gräf.“ Tiefen Frust empfanden allerdings auch die anwesenden Mitglieder, die Blondeels interne Kommunikation bemängelten. „Wir sind nicht mitgenommen worden“, sagte Kurt Heimsoth, „und von diesem Projekt wusste ja wohl auch fast niemand.“ Ganz abgesehen davon, dass man sich nach dem jetzigen Bekanntwerden fragt, wie der kleine DBC ein solches Projekt hätte stemmen können.
Angesichts der Entwicklung verkommt es beinahe zu einer Randmeldung, dass der DBC zum ersten Mal seit seiner Gründung 1926 eine Vorsitzende hat: Gerda Blache stellte sich als kommissarische Vorsitzende zur Verfügung. Sie wird unterstützt vom kommissarischen Vorstand mit Ludger Havlik (2. Vorsitzender), Paul Kimmeskamp (Geschäftsführer), Dr. Frank Driessler (Schatzmeister), Wolfgang Kuhnke und Finn Marie Möller (Sportwarte) sowie Jan Sellhast (Jugendwart). Im Oktober soll eine außerordentliche Mitgliederversammlung den endgültigen Vorstand wählen.
Fest steht, dass der DBC weiter in der auf drei Spieler pro Team reduzierten 1. Bundesliga Mehrkampf spielen wird. Horst Wiedemann, Thomas Berger, Thomas Nockemann und Ludger Havlik stehen zur Verfügung.