Es war ein glücklicher Zufall, dass Chang Kim bei der SG Wattenscheid 09 landete. Im letzten Heimspiel der Saison gegen Aachen wird er spielen.
Immer noch gerät Chang Kim ins Stocken, wenn er über das Spiel bei Alemannia Aachen spricht. Das große Stadion, mehr als 5000 Fans, die elektrisierende Atmosphäre – für den 19 Jahre alten Südkoreaner waren das unvergessliche Eindrücke. „Das war das größte Spiel für mich bisher“, sagt der Mittelfeldspieler der SG Wattenscheid 09. Das hat einen besonderen Grund: In der Kaiserstadt lief Kim zum ersten Mal von Anfang an für die Nullneuner auf. Seitdem nicht mehr.
Rund 1000 Zuschauer und buntes Programm
An diesem Samstag (14 Uhr) ist Aachen in Wattenscheid zu Gast. Und obschon der Regionalligist für das letzte Wochenend-Heimspiel ein unterhaltsames Programm für seine Zuschauer auf die Beine gestellt hat: Die Atmosphäre wird wohl eine ganz andere sein. Gut 1000 Zuschauer sollen kommen, etwa 300 davon sind Gäste-Fans. Sie werden vermutlich Augenzeuge des zweiten Startelf-Einsatzes von Chang Kim. Das hat sein Trainer Farat Toku in Aussicht gestellt.
„Er hat sich das verdient“, sagt der 38-Jährige. Kim sei ihm ans Herz gewachsen, seit er im vergangenen Jahr regelmäßig mit den Großen trainiert. Und der 19-Jährige hat seinerseits eine Vorstellung davon, worin die Zuneigung des Wattenscheid-Trainers begründet ist. „Ich bin ruhig am Ball, kann mit beiden Füßen schießen und habe eine gute Technik“, beschreibt er sich selbst.
Beim Startelf-Debüt noch komplett durcheinander
Er weiß allerdings auch noch, dass er auf dem Aachener Tivoli exakt diese Eigenschaften vermissen ließ. „Ich war komplett durcheinander“, erinnert er sich. Das habe sich nun geändert. Denn aus dem etwas unsicheren Mittelfeldmann ist ein Spieler herangereift, der eine ernsthafte Option für die Anfangsformation ist. Auch deshalb sprach ihm der Klub das Vertrauen aus und verlängerte den Vertrag mit Kim bis 2019.
Eine Bindung, die einzig dem Zufall zu verdanken ist. „Ich war vereinslos und habe auf einem Bolzplatz einen Jungen gesehen, der ein Wattenscheid-Trikot trug. Dann habe ich ihn angesprochen, kurz darauf war ich U17-Spieler.“
Mannschaft hat ihn schnell integriert
Er fühle sich pudelwohl, die Mannschaft habe ihn rasch integriert. „Alle haben mir geholfen. Das fühlte sich gut an“, sagt Chang Kim, der dreieinhalb Jahre nach seinem Umzug aus Südkorea nahezu perfekt Deutsch spricht. Am 27. Juni aber ruht die Liebe zur neuen Heimat: „Wenn Südkorea bei der WM gegen Deutschland spielt, drücke ich meinem Mutterland die Daumen.“