Mit 7:1 fegte Regionalligist SG Wattenscheid 09 über Rödinghausen hinweg. Und feierte tags darauf auch den Klassenerhalt. Toku: „Überragend!“
SG Wattenscheid 09 -
SV Rödinghausen
7:1 (4:1)
SG 09: Scharbaum – Bingöl, Jakubowski, Schneider, Langer – Corboz (75. Tunga) – Buckmaier, Canbulut (69. Kim), Tumbul, Erwig-Drüppel – van Santen (66. van Santen)
Tore: 1:0 Langer (10.), 2:0 Buckmaier (19.), 2:1 Corboz (26., Eigentor), 3:1 van Santen (35.), 4:1 Buckmaier (45., Foulelfmeter), 5:1 Tumbul (63.), 6:1 Bingöl (76.), 7:1 Boyamba (80.)
Zuschauer: 434
Am Samstag musste sich Farat Toku noch zurückhalten. Unmittelbar nach dem fulminanten 7:1 (4:1)-Sieg seiner Mannschaft gegen den SV Rödinghausen blieb der Trainer der SG Wattenscheid 09 betont nüchtern. Er sprach lediglich davon, dass die Nullneuner einen „Riesenschritt“ Richtung Klassenerhalt getan hatten. Tags darauf war die SGW gerettet. Allerdings ohne dafür einen eigenen Schritt getan zu haben.
Niederlage von Düsseldorf II
Denn nach dem 1:0-Sieg des KFC Uerdingen über Fortuna Düsseldorf II kann die Toku-Elf rechnerisch nicht mehr absteigen. „Einfach überragend“, entfuhr es dem 38-Jährigen, dessen Mannschaft den belastenden Begleitumständen während der Saison getrotzt und nun vier Spieltage vor Ultimo ihr Ziel erreicht hat.
Doch der Wahrheit die Ehre. So, wie sich Wattenscheid dem überschaubaren Grüppchen von 434 Zuschauern präsentiert hatte, hätten aufkommende Zweifel am Klassenverbleib ohnehin keine Chance gehabt. Nach dieser Demonstration fußballerischer Klasse, mannschaftlicher Geschlossenheit und nicht zuletzt von unbedingtem Siegeswillen.
Rödinghausen blieb total blass
Der SV Rödinghausen hingegen präsentierte sich auf dem Platz so, wie ein mit Mäzen-Millionen zum sportlichen Erfolg gezwungener Provinzverein eben nach außen wirkt. Blass, ideenlos, vom Esprit ungeküsst. Und das nicht erst nach der Roten Karte gegen Azur Velagic, der nach 29 Minuten wegen einer Tätlichkeit vom Platz geflogen war. Zwar hatte SVR-Trainer Alfred Nijhuis den Platzverweis als „Knackpunkt“ ausgemacht. Doch die Nullneuner hatten ihre Gäste schon ab der ersten Minute des Spiels deutlich unter Kontrolle gehabt.
Angelo Langer (10.) und Kapitän Nico Buckmaier (19.) hatten die Wattenscheider Tore geschossen, Mael Corboz den Ball ins eigene Tor geschossen (26.). „Steffen Scharbaum meinte, dass er ohne meine Berührung nicht reingegangen wäre“, sagte der US-Amerikaner später. Seine Kollegen verziehen ihm den Lapsus. Der starke Sebastian van Santen traf zum 3:1 (35.), Buckmaier schnürte per Foulelfmeter seinen Doppelpack (45.). Nach dem Wechsel schraubten Demir Tumbul (63.), Serdar Bingöl (76.) und der eingewechselte Joseph Boyamba (80.) das Ergebnis nach oben.
Das Fazit von Trainer Toku: „Man hat von Anfang an gesehen, dass wir mit aller Macht drei Punkte holen wollten.“
Und dann richtete er – keinesfalls ernst gemeint – entschuldigende Worte an den Verein: „Es wurde mit 40 Punkten gerechnet, jetzt haben wir 41 – ich hoffe, uns ist niemand böse.“