Groß verändert hat sich Frank Müller in den vergangenen Jahren kaum, noch immer ist er unverwechselbar Müller: exzentrisch, extrovertiert und ehrgeizig.
Er ist noch immer ganz der Alte. Groß verändert hat sich Frank Müller in den vergangenen Jahren kaum, die Haare mögen vielleicht etwas grauer geworden sein, doch noch immer ist er unverwechselbar Frank Müller: exzentrisch, extrovertiert und ehrgeizig.
Der ehemalige Spielersponsor der TTG Weitmar, mittlerweile 53 Jahre alt, tritt auch heute noch aktiv in Erscheinung bei seinem neuesten Club, den TTC Champions aus Düsseldorf.
Ebenso wie anno dazumal in Weitmar und später auch in Würzburg, lässt er es sich selbstverständlich auch in Düsseldorf nicht nehmen, als spielender Sponsor in der Regionalliga das eine oder andere Doppel, zusammen mit seinem schon aus Bochumer Zeiten vertrauten Doppelpartner Evgueni Shetinin („Er ist sowohl menschlich als auch spielerisch absolute Weltklasse“), zu bestreiten.
Frank Müller wurde Anfang der 2000er-Jahre im Tischtennissport deutschlandweit bekannt, nachdem er zunächst die TTG Weitmar-Munscheid, wie sie zu diesem Zeitpunkt noch hieß, von der Verbandsliga bis in die 1. Bundesliga führte, um die später in TTG Müller Munscheid umbenannte Mannschaft kurzerhand nach Würzburg zu verfrachten. Das „Nilpferd mit den langen Noppen“ brüstet sich auch heute noch damit, der wohl einzige Spieler zu sein, der von der 3. Kreisklasse bis zur Champions League in jeder einzelnen Liga an die Platte getreten ist: „Das wäre was für das Guinness Buch der Rekorde. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen.“
Dass er dies trotz seiner eher unorthodoxen Spielweise mit einer verwirrenden Mischung aus Angriffs- und Defensivspiel (lange Noppen einerseits, die er immer wieder geschickt rotiert) bewerkstelligte, macht seine Errungenschaften umso seltener. Der laut Eigenaussage „waschechte Düsseldorfer Jong“ Müller, sowohl an als auch abseits der Platte ein echter Showman, trieb seine Gegner oft zur Verzweiflung. Unvergessen sind seine Auftritte gegen die ehemaligen Weltranglistenersten Jan-Ove Waldner und Timo Boll, die er beide im Doppel an den Rand einer Niederlage brachte und sich erst knapp in vier beziehungsweise fünf Sätzen geschlagen geben musste.
Seit nunmehr vier Jahren unterstützt er mittlerweile den in seiner Wahlheimat Düsseldorf ansässigen TTC Champions. Welche Pläne verfolgt er mit seinem neuesten „Spielzeug“, und würde er sich noch einmal auf das Abenteuer Bundesliga einlassen wollen? „In Düsseldorf habe ich mir eine Mannschaft aufgebaut mit vielen ehemaligen Weggefährten, und es macht mir einfach riesigen Spaß, mit diesen Leuten zusammenzuspielen.“, schwärmt Müller. „Wir wohnen alle nicht weit von einander entfernt, verstehen uns privat sehr gut und blicken nun schon auf einige lustige Aufstiegsfeiern zurück. Wir besitzen keine sportlichen Ambitionen. Sollten wir Erster werden, wäre es noch offen, ob wir den Aufstieg wahrnehmen wollen würden.“
Die Ergebnisse der TTG Weitmar verfolge er nicht mehr und auch sonst habe er keinen Kontakt zum Verein, behauptet Müller zunächst, um sich dann doch noch selbst zu korrigieren:
„Durch Zufall standen letztens bei einem Spiel der ehemalige Präsident Jürgen Dassow und Bernhard Schatz (ehem. Sponsor und sportlicher Leiter -Anm. d. Red.) vor mir. Wir haben uns dann auch gut unterhalten, doch davon abgesehen hatte ich keinen weiteren Kontakt mehr nach Bochum.“