Beim 0:0 zwischen der SG Wattenscheid 09 und RW Oberhausen fehlten nur die Tore. So sah es auch Trainer Farat Toku.

  • Auch ohne Tore sahen die 1000 Zuschauer in der Lohrheide ein attraktives Duell
  • Beide Teams vergaben zahlreiche Chancen
  • Wattenscheid bleibt damit Tabellen-Dreizehnter

SG Wattenscheid 09 -
RW Oberhausen 0:0

SG 09: Sancaktar - Obst, Jakubowski, Clever (77. Tietz), Schneider, Langer - Tunga (83. Canbulut), Tumbul (88. Neustädter) - Glowacz, Erwig-Drüppel – Boyamba

So viel Jubel war wohl selten nach einem torlosen Remis zu hören: Für die SG 09 gab es von den rund 1000 Zuschauern im Lohrheidestadion nach starken 90 Minuten ordentlich Applaus. Der neue Aufsichtsrat nahm die Szenerie mit Freuden zur Kenntnis, auch der Neuanfang hinter den Kulissen hatte zur Aufbruchstimmung in Wattenscheid beigetragen. Sportlich war der Punktgewinn ebenso wichtig, der Vorsprung auf die Abstiegsplätze wurde auf drei Zähler ausgebaut. Allerdings wäre mit ein bisschen mehr Glück und Präzision auch mehr drin gewesen.

„Es war ein richtig gutes Spiel. Die lautstarke Unterstützung hat uns gepusht. Die Jungs haben das letzte aus sich herausgeholt. Es hat richtig Spaß gemacht. Allerdings bin ich etwas sauer über die Chancenverwertung“, sagte Trainer Farat Toku, der seine Elf im Vergleich zum Sieg in Aachen auf einer Position änderte: Felix Clever begann für Chang Kim und rückte in die Fünferkette, die bei Offensivaktionen zur Dreierkette wurde.

Starker Start der SG 09

Die Wattenscheider starteten furios und drückten der Partie gleich ihren Stempel auf. Nicht ganz eine Minute war gespielt, da tauchte Joseph Boyamba nach einem Einwurf von Jeffrey Obst schon das erste Mal vor dem Oberhausener Kasten auf.

Drei Zeigerumdrehungen später versuchte es Tunga, wiederum vorbereitet von Obst, aus der Distanz, scheiterte aber ebenso an RWO-Keeper Robin Udegbe wie Demir Tumbul mit einem Kopfball und Manuel Glowacz per Freistoß. Die 09-Offensive lief von Beginn an heiß. Nach 20 Minuten kamen auch die Gäste auf Betriebstemperatur, es entwickelte sich ein echter Schlagabtausch.

Gallige Wattenscheider

Die Kleeblätter entwickelten vor allem über Konter Torgefahr, hatten dabei aber mit den galligen Wattenscheidern zu kämpfen. Die erlaubten sich zwar einige fahrlässige Ballverluste, setzten aber immer wieder hartnäckig nach.

Trotzdem kam RWO dreimal durch, Patrick Schikowski zielte aber zu ungenau, auch Philipp Gödde blieb zu harmlos, und Garcia kam nicht am aufmerksamen 09-Torhüter Edin Sancaktar vorbei. Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte befreite sich Wattenscheid wieder und hatte die Führung dreimal auf dem Fuß, Angelo Langer, Obst und Schneider blieben jedoch ebenso glücklos wie ihre Gegenüber. Nach dem Seitenwechsel übernahm die SG 09 das Zepter.

Boyamba trifft den Pfosten

Zweimal musste Sancaktar noch zugreifen, dann blieb der Keeper für längere Zeit beschäftigungslos. Udegbe hingegen wurde richtig gefordert – und zeigte sein Können. Während Erwig-Drüppels Versuch noch haltbar war, wurde der RWO-Torhüter von Glowacz zu einer starken Flugeinlage gezwungen. Außerdem zielten Clever und Tunga am Tor vorbei. In den Schlussminuten wäre die Entscheidung fast noch gefallen. Die größte Wattenscheider Chance hatte Boyamba sechs Minuten vor dem Abpfiff: Nach einem Solo von Erwig-Drüppel knallte der Stürmer den Ball aber aus zehn Metern vor den Pfosten.

Weil auf der anderen Seite aber auch Ben Ballas Kopfball knapp über die Latte strich, blieb es beim torlosen Remis im Derby, das allerdings auch ohne Tore jede Menge bot.

Die SG 09 steht auf Platz 13 genau drei Punkte über dem Strich. Oberhausen verpasst den Anschluss an die vorderen Plätz und bleibt auf Rang vier hängen.

Trainer Toku: „Das Ergebnis passt nicht zum Aufwand. Ein Punkt ist eigentlich zu wenig. Aber es ist schön zu sehen, dass wir so einen starken Gegner dominiert haben in der zweiten Hälfte.“